Feuerwehr verhindert Gasexplosion
Beim Verladen eines alten, vermeintlich leeren Behälters in Gerlenhofen tritt plötzlich Flüssiggas aus. Ein Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebs sucht das Weite. Die Polizei ermittelt
Besorgte Anwohner, ein großer Feuerwehreinsatz und eine Sperrung der Hausener Straße mit Umleitung im Neu-Ulmer Stadtteil Gerlenhofen: Umfangreich waren am Montagmittag die Folgen eines Gasaustritts nach einer missglückten Entsorgungsaktion. Die Ursache dafür, warum aus einem 2700 Liter großen Flüssiggastank Gas ausströmte, hinterlässt wohl nicht nur bei den Einsatzkräften Kopfschütteln.
Nach dem Vorfall hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Denn möglicherweise hat sich ein Mitarbeiter eines Entsorgungsbetriebs ordnungswidrig verhalten, wie das zuständige Präsidium mitteilt. Eine Rekonstruktion der Ereignisse sieht nach aktuellem Stand so aus: Gegen 13 Uhr rief am Montag ein Anwohner der Hausener Straße bei der Polizei an, weil er Gasgeruch wahrnahm. Standardmäßig wurde auch die Feuerwehr dazu alarmiert, denn sie kann Gefahren messen und gegebenenfalls Abhilfe schaffen.
Schon auf der Straße war ein deutlicher Gasgeruch wahrnehmbar, der durch den Wind am Backmittelwerk vorbei bis zum einhundert Meter entfernten Bahnübergang getragen wurde. Die Feuerwehr sperrte die Straße und suchte nach der Ursache. Die war bald gefunden: In einem Hinterhof eines Wohnhauses lag ein Flüssiggastank auf der Seite, aus der beschädigten Entnahme-Armatur strömte das Gas. Der weiße Tank hatte frische Kratzer an einer Stirnseite.
Den bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte die Grundstückseigentümerin ein lokales Entsorgungsunternehmen mit der Abholung eines nicht mehr benutzten Flüssiggastanks als Schrott beauftragt. Beim Versuch, den Behälter mit dem Greifarm des TransportLastwagens anzuheben, rollte dieser offenbar weg und die Armatur wurde beschädigt. „Daraufhin entfernte sich der Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebs vom Ort des Ereignisses, ohne sich offensichtlich um Weiteres zu kümmern“, schreibt die Polizei. Die eintreffenden Feuerwehrleute überprüften sofort mit Messgeräten die Umgebung auf eine Explosionsgefahr hin und forderten die Anwohner auf, in den Häusern zu bleiben, ohne die Keller zu betreten.
Nach einer Lageerkundung durch einen Chemiker der Feuerwehr wurde entschieden, die Bewohner von drei Häusern im Gerätehaus der Feuerwehr in Sicherheit zu bringen. Mit Schutzanzügen und Atemschutzgeräten näherten sich Feuerwehrleute dem Gastank. Da das Leck direkt an der Armatur war, konnte es vorübergehend mit einem Reparaturband verschlossen werden. Weil Flüssiggas schwerer ist als die Umgebungsluft, mussten zudem die Keller der umliegenden Häuser auf explosive Gasansammlungen hin überprüft werden. Auch die Kanalisation in der Hausener Straße wurde geöffnet und dort die Gaskonzentration im Zehn-Minuten-Takt gemessen. Erst nach gut zwei Stunden war die Explosionsgefahr gebannt.
Inzwischen stand fest, dass der vermeintlich leere Tank noch zu mehr als der Hälfte gefüllt war. Ein Entleeren im Wohngebiet stuften die Einsatzkräfte als zu gefährlich ein, weshalb der Tank von der Feuerwehr aufgeladen und aus dem Wohngebiet gefahren wurde. An einer sicheren Stelle füllte eine Spezialfirma das Gas schließlich in einen Gas-Transport-Lastwagen um.
Insgesamt knapp 40 Feuerwehrleute aus Neu-Ulm, Gerlenhofen und Senden waren im Einsatz, darunter auch die Besatzung eines Messfahrzeuges für Gefahrstoffe.
Wie die Staatsanwaltschaft am gestrigen Feiertag mitteilte, nahm der Angeklagte über seinen Verteidiger die Revision im Schillerstraßenfall zurück. Damit ist das Urteil rechtskräftig.
Das Landgericht Ulm verurteilte am 31. Januar dieses Jahres, wie berichtet, einen zur Tatzeit knapp 16-Jährigen unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes in sechs Fällen zu der Jugendstrafe von zehn Jahren.
Der Angeklagte hatte am 21. Mai 2017 aus Rache im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in Beimerstetten Feuer gelegt. Das Feuer wurde rasch entdeckt und gelöscht; es wurde niemand verletzt und es entstand kaum Sachschaden. Zwei Tage später, am 23. Mai 2017, traf der Jugendliche zufällig auf einen ihm bis dahin unbekannten 64-Jährigen in der Ulmer Schillerstraße und bat ihn, in dessen Wohnung etwas trinken zu dürfen. Wohl aufgrund kommunikativer Schwierigkeiten erhoffte der Wohnungsinhaber sexuelle Handlungen. Als der Angeklagte dieses Ansinnen erkannte, tötete er das Opfer mit zahlreichen Messerstichen. Anschließend legte er in der Wohnung Feuer, das wegen des raschen Eintreffens der Feuerwehr nicht auf andere Teile des Mehrfamilienhauses übergriff, sondern auf die Wohnung des Getöteten beschränkt blieb. Der entstanden Sachschaden betrug etwa 60 000 Euro. (az)
Mit einem Deutschen Digital Award wurde „Der Traum vom Fliegen“, das Virtual-Reality-Angebot im Rahmen der Ulm Stories, ausgezeichnet. Preisträger in „Gold“ist die Berliner Interactive Media Foundation. Die mit 25 Digitalexperten besetzte Fachjury hat die Beiträge in einer Präsenzsitzung in Berlin beurteilt und 126 Einreichungen für die Shortlist nominiert und damit eine Vorauswahl für die Vergabe von Bronze, Silber und Gold getroffen.
Das Einzigartige am Ulmer Flugsimulator ist die aufwendig gestaltete Virtual-Reality-Umgebung. Bisher zeigte Birdly eine Simulation von Manhattan, die lediglich auf einem Gittermodell und Fotos basierte. Für die Ulmer Umgebung hingegen wurden Haus um Haus und Stein um Stein eigens programmiert: So entstand ein detailliertes Gefüge aus 2000 Gebäuden sowie 6000 weiteren Objekten wie Bäumen und Tieren. Birdly begeistert noch immer in der Ulmer Kramgasse 3. (az)