Neu-Ulmer Zeitung

Alles für alle

Er wollte eine bessere und gerechtere Welt. Er wollte, dass sich die Arbeiter gegen die Fabrikbesi­tzer zur Wehr setzen. Morgen vor 200 Jahren wurde Karl Marx geboren

- VON STEFANIE PAUL Lea Thies, Capito-Team

Wie wäre das, wenn alle Menschen gleich wären? Wenn es kein Arm und Reich mehr gäbe? Wenn alle Dinge allen Menschen gehören würden? Klingt gar nicht so schlecht, oder? Das fand auch Karl Marx und setzte sich genau für diese Ideen ein. Karl Marx wurde vor genau 200 Jahren geboren, in Trier. Die Stadt liegt heute im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Der Mann mit dem Rauschebar­t und den langen Haaren beschäftig­te sich mit vielen Themen. Zum Beispiel mit Wirtschaft, Philosophi­e, Politik und Geschichte. „Er war sehr gebildet, wusste unglaublic­h viel und konnte sich sehr gut ausdrücken“, erklärt die Karl-MarxExpert­in Margret Dietzen. Karl Marx schrieb eine Menge Bücher, Artikel und Aufsätze. Darin entwickelt­e er Ideen, wie man die Welt gerechter machen könnte.

Zu seiner Zeit gab es große Veränderun­gen in der Welt. Einige Jahre zuvor hatte ein Mann namens James Watt eine Erfindung gemacht: die Dampfmasch­ine. Damit wurde vieles anders! Es entstanden Fabriken und Maschinen. Dinge konnten plötzlich in großen Mengen hergestell­t werden. Das lag daran, dass sie nicht mehr nur von Hand gemacht wurden, sondern Maschinen einen Teil der Arbeit übernahmen.

Immer mehr Menschen zogen vom Land in die Stadt, um in den Fabriken zu arbeiten. Die Arbeiter mussten hart schuften, oft bis zu 16 Stunden am Tag. Besonders viel Lohn bekamen sie dafür nicht. Viele Arbeiter und ihre Familien waren arm. Um eine Wohnung und das Essen bezahlen zu können, mussten oft auch die Kinder arbeiten. Die Fabrikbesi­tzer dagegen wurden immer reicher und reicher. Das fand Karl Marx ungerecht. Zusammen mit seinem Freund Friedrich Engels verfasste er etwa Bücher. Unter anderem das „Kommunisti­sche Manifest“. Es ist heute noch weltberühm­t. Karl Marx und Friedrich Engels wollten, dass die Arbeiter für ihre Rechte kämpfen.

Mit seinen Ideen machte sich Karl Marx ziemlich unbeliebt. Vor allem bei den Fabrikbesi­tzern und den Adeligen. Denn in seinen Büchern rief Karl Marx zur Revolution der Arbeiter auf. Sie sollten sich wehren. Seine Schriften und Bücher wurden deshalb verboten und Karl Marx musste mit seiner Familie ins Ausland fliehen. Er lebte zum Beispiel in Frankreich und später in Großbritan­nien.

Für viele Arbeiter aber wurden die Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels zum Vorbild. Es kam in vielen Ländern zu Revolution­en. Das erlebten die beiden Denker allerdings nicht mehr mit. Das ist vielleicht auch besser, denn oft wurden ihre Ideen auch missbrauch­t, um andere Menschen zu unterdrück­en. Bis heute streiten Menschen übrigens noch darüber, ob Marx’ Ideen für eine bessere Welt funktionie­ren oder ob nicht. Liebe Marie, Montagaben­d haben auf dem Berg Brocken als Hexen verkleidet­e Menschen getanzt und gefeiert – denn es war Walpurgisn­acht. Journalist­en der haben herausgefu­nden: Früher glaubten manche Menschen, dass sich in dieser Nacht auf dem Berg Brocken wirklich Hexen versammelt­en. Und dass sie ausgelasse­n mit dem Teufel feierten. Bis Mitternach­t ging das wilde Treiben, heißt es. Ein uralter Volksglaub­e besagt, dass um Mitternach­t der Spuk vorbei ist. Dann verschwind­en die Hexen und Teufel heulend. Und die Göttin des Sommers, die Maienkönig­in, übernimmt das Feld.

Den Namen hat diese Nacht aber nicht etwa von einer Oberhexe bekommen. Die Nacht heißt nach einer Heiligen – also quasi dem Gegenteil einer Hexe. Die Heilige Walburga war eine Nonne und lebte vor über 1000 Jahren in einem Kloster. Walburga wurde in dem heutigen Land Großbritan­nien geboren. Sie lebte später auch in Bayern, wo sie auch starb und beerdigt wurde. Das Kloster St. Walburg in Eichstätt ist nach ihr benannt.

An einem 1. Mai soll Walburga heiliggesp­rochen worden sein. Daher heißt ihr zu Ehren die Nacht so. Walburga gilt laut der Internetse­ite www.heiligenle­xikon.de als die Schutzpatr­onin der Wöchnerinn­en, Seeleute, Bauern und Haustiere.

Bis auf den Namen und das Datum haben die Heilige und das Hexenfest wohl nicht viel miteinande­r zu tun. Im Lauf der Zeit vermischte sich der uralte Brauch, Geister zu vertreiben, irgendwie mit dem christlich­en Fest, meinen Experten.

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Karl Marx starb am 14. März 1883 in London. Dort befindet sich auch sein Grab mit einem großen Grabstein.
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Fotos: dpa Lange, weiße Haare, Rauschbart – so ist Karl Marx vielen in Erinnerung geblie ben.
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„Das Kommunisti­sche Manifest“von Karl Marx gehört zu den meistverka­uften Büchern der Welt.
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Foto: Joachim Schäfer, www.heili genlexikon.de So wurde die Hei lige Walburga auf einem alten Wand teppich darge stellt.

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