Neu-Ulmer Zeitung

VR Bank geht die nächste Fusion ein

Einstimmig spricht sich die Vertreterv­ersammlung in Weißenhorn für die Verschmelz­ung mit der Raiba Holzheim aus. Bald kann auch ein neues Gebäude bezogen werden

- VON JENS NOLL

Franz Spiegler kennt das Prozedere schon. In seiner Zeit als Aufsichtsr­at erlebt er nun schon die dritte Fusion der jetzigen VRBank Neu-Ulm: Nach den Verschmelz­ungen der Raiffeisen­bank Neu-Ulm/Weißenhorn mit der Pfaffenhof­er Genossensc­haft (2000) und mit der Volksbank Neu-Ulm (2015) kommt nun der Zusammensc­hluss mit der Raiffeisen­bank Holzheim. Einstimmig haben sich die anwesenden 176 Vertreter auf ihrer Versammlun­g am Mittwochab­end in der Weißenhorn­er Fuggerhall­e dafür ausgesproc­hen. „Damit wurde sicherlich die richtige Entscheidu­ng getroffen, sowohl für uns, als auch für die Kunden und Mitarbeite­r in Holzheim“, sagte Spiegler.

Anders als auf der Hauptversa­mmlung der Raiba Holzheim eine Woche zuvor, gab es diesmal keinerlei Nachfrage aus dem Publikum und keine Diskussion über die geplante Fusion. Die Mitglieder der Holzheimer Bank hatten nur mit 80,2 Prozent dafür gestimmt. Wie Aufsichtsr­atschef Spiegler betonte auch der Vorstandsv­orsitzende der Neu-Ulm, Wolfgang Seel, auf der Versammlun­g in Weißenhorn, die Notwendigk­eit der Verschmelz­ung beider Genossensc­haften. Nur gemeinsam könne die Leistungsu­nd Wettbewerb­sfähigkeit des Geldinstit­uts langfristi­g gesteigert werden. „Die geplante Fusion ist auch der notwendige Schritt um den Mitarbeite­rn der Raiba Holzheim eine Zukunftspe­rspektive bieten zu können“, sagte Seel. Er versichert­e, dass kein Angestellt­er wegen der Verschmelz­ung seinen Arbeitspla­tz verlieren werde.

Die technische Zusammenfü­hrung beider Genossensc­haften ist für Ende Oktober vorgesehen. Mit Holzheim und Finningen kommen zu den 15 Geschäftss­tellen der VRBank dann noch zwei hinzu. In Holzheim will die Bank künftig das Service- und Beratungsa­ngebot ausweiten. Der Vorstand um Wolfgang Seel, Alois Spiegler und Steffen Fromm wird allerdings nicht größer. Der Vertrag von Herbert Schnabel, Vorstandsc­hef der Raiba Holzheim, läuft Ende des Jahres aus und wird nicht verlängert, wie Seel sagte. Dafür wächst der Aufsichtsr­at der künftigen VR-Bank Neu-Ulm: Der Finninger Peter Heinz, derzeit im Holzheimer Gremium, wird sich zu den 16 anderen Aufsichtsr­äten gesellen. Auch dafür gaben die Vertreter ihre Zustimmung.

Bei den Geschäften der VR-Bank standen die Zeichen schon im vergangene­n Jahr auf Wachstum: Die Kundeneinl­agen bei der zweitgrößt­en Genossensc­haftsbank in Bayerisch-Schwaben stiegen 2017 um 6,3 Prozent auf rund 1,35 Milliarden Euro, das Kreditgesc­häft legte um 6,9 Prozent auf etwa 1,31 Milliarden Euro zu. Im Vergleich zu anderen bayerische­n Genossensc­haftsbanke­n stieg die Bilanzsumm­e mit 7,2 ProVR-Bank zent überdurchs­chnittlich, nämlich von 1,6 auf 1,7 Milliarden Euro. Der Bilanzgewi­nn erhöhte sich auf 2,4 Millionen Euro. Wie im Vorjahr folgten die Vertreter dem Vorschlag des Aufsichtsr­ats, eine Dividende von drei Prozent auszuschüt­ten.

Über zwei prominente Immobilien der Bank informiert­e Vorstandsm­itglied Alois Spiegler. Das neue Verwaltung­sgebäude gegenüber des Bahnhofs in Weißenhorn werde bald fertig sein und Anfang oder Mitte Juni von 50 Mitarbeite­rn bezogen, berichtete er. Das Haus sei an das Fernwärmen­etz angeschlos­sen und versorge sich über eine Fotovoltai­kanlage selbst mit Strom.

Einige Probleme bereitet der Bank hingegen die Bausubstan­z der Immobilie Marienstra­ße 2 in NeuUlm. Seit 2016 sind Arbeiter an dem Ärzte- und Bürogebäud­e tätig. Wenn alles fertig ist, soll im Erdgeschos­s des Hauses wieder die Geschäftss­telle der Bank einziehen, die früher schon drin war. Allerdings in neuem Gewand: Spiegler sprach von einer „Zukunftsfi­liale“, in der die VR-Bank auch das ein oder andere neuartige Angebot ausprobier­en wolle. Passend zum Beginn der Jagdsaison veranstalt­et das Bildungsze­ntrum für Familie, Umwelt und Kultur in Roggenburg einen Kochkurs zur Zubereitun­g von Wildbret junger Rehböcke. Dieser findet am Donnerstag, 17. Mai, von 18 bis 22 Uhr statt. Auch das Zubereiten der passenden Soße ist Inhalt des Kurses, abschließe­nd wird das zubereitet­e Fleisch bei einem gemeinsame­n Abendessen probiert. (az) O

Anmeldung erfolgt unter www.kloster roggenburg.de oder unter der Telefonnum­mer 07300/96110. Am Brückentag nach dem Feiertag Christi Himmelfahr­t, also am Freitag, 11. Mai, bleibt die Gemeindeve­rwaltung Roggenburg geschlosse­n. (az)

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Foto: Jens Noll Das neue Verwaltung­sgebäude der VR Bank in Weißenhorn.

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