Sympathische Gruselgestalt
US-Zauberer Dan Sperry verschafft den Besuchern im CCU magische Gänsehaut
Die Aufregung ist der 17-jährigen Amanda deutlich anzusehen: Sie sitzt neben dem martialisch geschminkten Magier Dan Sperry, der gerade dabei ist, der jungen Frau zwei etwa 20 Zentimeter lange Nadeln unter die Haut zu bohren. „Voodoo Magic“nennt der Amerikaner die Nummer, die dem Teenager den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Doch lässt Amanda die Zaubershow tapfer über sich ergehen.
Bekannt wurde der bizarre Illusionist durch TV-Auftritte wie bei „Das Supertalent“, bei dem er den dritten Platz belegte. Als klassische und für Sperry geradezu brave Tricks, dürften die Zuschauer die Tauben erleben, die von ihm aus dem Nichts gezaubert wurden. Auch die schwebende Assistentin oder der Mann, der aus einer verschlossenen Kiste verschwindet, fehlen nicht.
Als ob Sperry seine Kollegen parodieren wollte, zog er das Russische Roulette fast bis zur Unerträglichkeit in die Länge: Vier Papiertüten, drei davon mit jeweils einem Holzklotz und eine mit einer abgebrochenen Glasflasche bestückt, sollten abwechselnd vom Zauberer oder einer Zuschauerin mit einem Handschlag plattgehauen werden. Ob hellseherische Fähigkeit oder ausgeklügelter Trick – auch bei dieser Nummer wurde kein Blut vergossen, weil im letzten Augenblick der schmerzhafte Schlag vom Zauberer verhindert wurde.
Viel düsterer und makaberer zeigte sich der Illusionist mit einer Anlehnung an die schwarze Magie. Da scheute er sich nicht, Rasierklingen zu schlucken, sich die Pulsadern aufzuschneiden oder sich Fäden hinter den Augenlidern durchzuziehen. Die Nadeln, die vermeintlich die Haut der 17-jährigen Zuschauerin durchbohrt haben sollen, zogen sich übrigens durch eine Kunststoffschicht, die unbemerkt vom Zauberer auf den Armen der jungen Frau aufgetragen wurde.
Neben Magiern wie Hans Klok und den Ehrlich Brothers gastierte allein heuer ein halbes Dutzend Zaubershows in der Region. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass Sperry nur ein kleines Stück vom Fan-Kuchen abgekommen hatte. Gerade mal 300 Besucher kamen in die Show des makabren, aber sympathischen Dan Sperry.