Der Wirkstoff könnte auch bedrohte Insekten töten
Schmetterlingsarten getötet werden. Außerdem sei nicht sicher, ob der Gifteinsatz überhaupt notwendig ist. Eichen sind sehr robuste Bäume – und überleben Straußberger zufolge auch, wenn ihre Blätter Schädlingen zum Opfer fallen.
Für Schwammspinner ist es kein Problem, große Flächen an Eichenwald kahl zu fressen. Der Schädling tritt alle fünf bis zehn Jahre in Massen auf. Verbreitet ist er vor allem in wärmeren Regionen, weshalb er sich im milden Franken ansiedelt. „Durch den Klimawandel kann er aber nach Schwaben kommen“, sagt Straußberger. Immerhin fand der Schwammspinner erst Anfang der 80er Jahre den Weg nach Mitteleuropa – er breitet sich mit immer wärmerem Klima weiter aus. In Schwaben bereitete in den vergangenen Jahren eine andere Raupe Probleme: der Eichenprozessionsspinner. Auch die Raupen dieser Schmetterlingsart leben auf Eichen und fressen Blätter, allerdings sind sie eher eine Gefahr für Menschen als für die Bäume. Denn die feinen Haare der Eichenprozessionsspinner können starke Reizungen und allergische Reaktionen auslösen.
Zur Bekämpfung solcher Raupen setzen Behörden das Gift „Mimic“ein. Das Insektizid wird auf Blätter gesprüht; wenn eine Raupe davon frisst, stirbt sie wenige Tage darauf. Die Aktion in Franken überwacht Ralf Petercord, Leiter der Abteilung Waldschutz im LWF. „Das Gift wirkt ausschließlich auf Schmetterlingsraupen, kein anderes Tier ist davon betroffen“, sagt er. Die Kritik des Bund Naturschutz hält er für