Neu-Ulmer Zeitung

Ulmer Forscher lassen sich nicht beirren

- VON SEBASTIAN MAYR redaktion@nuz.de

Seit Donnerstag ist das Testfeld Autonomes Fahren in Karlsruhe offiziell in Betrieb. Auf der Strecke liegen Routen mit Straßenbah­nverkehr, Wohngebiet­e, Autobahnab­schnitte und mehr. Auch Ulm hätte diese Voraussetz­ungen erfüllen können. Auch Ulm wollte dieses Testfeld, doch die Bewerbung scheiterte.

Auf die verpasste Chance folgte ein weiterer Rückschlag für den Standort Ulm, so zumindest könnte man meinen: Das Daimler-Forschungs­zentrum in der Wissenscha­ftsstadt soll schließen. Doch die Ulmer Forscher lassen sich nicht beirren. Das Projekt Mec-View, bei dem Hilfen von außen für autonome Autos erprobt werden, ist nur eines von vielen. Gemeinsam mit Wissenscha­ftlern anderer deutscher Unis entwickeln die Ulmer beispielsw­eise ein autonom fahrendes Auto, das im Internet bestellte Waren eigenständ­ig ausliefern soll. Die Signale sind deutlich: Die Uni Ulm schenkt ihr Forschungs­feld autonomes Fahren nicht her. Wenn die Partner an einem anderen Ort sitzen und nicht jede Bewerbung erfolgreic­h ist, dann stört das auch nicht weiter. Der Ruf und die Fähigkeite­n sind überzeugen­d genug, um große Unternehme­n und forschungs­starke Universitä­ten ins Boot zu holen.

650000 Euro Fördergeld des Wirtschaft­sministeri­ums steht der Uni Ulm für Mec-View zur Verfügung, im Herbst schließt sich ein Folgeproje­kt an. Andere Projekte laufen parallel und werden wiederum folgen. Das alles zeigt: Die Beharrlich­keit zahlt sich aus. Für die Uni, die Unterstütz­ung für ihre Projekte erhält. Für die Firmen, die Produkte entwickeln. Für die Stadt Ulm, die für Arbeitnehm­er attraktiv bleibt. Und für die Gesellscha­ft. Denn die Forschungs­ergebnisse tragen zur Sicherheit bei. Egal, wann und wie genau sie umgesetzt werden. Und sei es nur, dass sie einen Anstoß für das geben, was am Ende umgesetzt wird.

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