Bunte Ulmer Autowelt
Bei der Technorama gibt es vom Wackeldackel bis zum außergewöhnlichen Oldtimer viel zu bestaunen. Erstmals findet auch eine Versteigerung statt. Doch die läuft nicht für jeden nach Wunsch
Einen komplett restaurierten Lamborghini-Oldtimer für 20 000 Euro zu erwerben, davon können die meisten Autofans nur träumen. Doch der Preis auf dem Schild bezieht sich auf eine Zeit, als Lamborghini noch keine vorzugsweise leuchtend gelben Sportwagen baute: Die Lamborghinis, die Ermes und Nicola Formilan am Wochenende auf der Messe Technorama in Ulm zeigten und zum Kauf anboten, stammten aus jener Zeit, als Ferruccio Lamborghini noch Traktoren fertigte. Ermes Formilan und sein Sohn Nicola, internationale Spezialisten für die Restaurierung solcher Fahrzeuge, waren erstmals auf der Ulmer Technorama zu Gast, die am Wochenende bei bestem Wetter Zuschauer von nah und fern anlockte.
Lange Trupps von Wandernden entlang der Donauuferstraße und der Böfinger Steige zeigten die Parkplatznot schon am Samstagvormittag, wenn vor allem Schrauber und Bastler die Oldtimermesse besuchen. Denn der größte Teil des Messe-Angebots besteht sicher aus verschiedensten Ersatzteilen für alte Zweiräder aller Art sowie für Autos, Traktoren und Wohnwägen. Groß war in diesem Jahr das Angebot an Ausstattung rund um den Oldtimer – angefangen vom braunen Wackeldackel mit dem freundlichen Blick, der aus dem Durcheinander vieler Verkaufstische im Freigelände schaute, über Autoradios und handwerkliche Dienstleistungen.
Sattler offerierten die Möglichkeit, neue Sitze oder Faltdächer für Oldtimer herzustellen; mehrere Anbieter, wie der Münchner Manfred Sentef, zeigten, wie man Tanks von Oldtimern selbst versiegeln oder versiegeln lassen kann, um Rostbildung zu vermeiden oder um vorhandenen Rost umzuwandeln und mit einer Phosphatierungsschicht zu versehen. So manche Rarität gab es sowohl in den Messehallen als auch außerhalb: Ein Hochrad war zu verkaufen und wer Zündapp bislang mit Zweirädern in Verbindung brachte, konnte lernen, dass der Nürnberger Motorradhersteller nach dem Zweiten Weltkrieg auch „den Wünschen der modernen Frau“nachkam und Nähmaschinen baute – immerhin mit dem gleichen grünen Lack wie die Zweiräder.
Die Bewunderung der Messebesucher galt wie immer vor allem den Oldtimern selbst, von denen man – wie beim Chevrolet Impala oder dem silberfarbenen Cadillac Eldorado aus den späten 50er-Jahren, der stolze 325 PS hat – den Kraftstoff- verbrauch so genau gar nicht wissen möchte. Derartige Fahrzeuge sind für die meisten Oldtimerfans nur zum Bestaunen da und auch der Jaguar, den Rock-’n’-Roll-Star Peter Kraus einst fuhr, kostete eine stolze Summe.
Aber für deutlich unter 10000 Euro konnte beispielsweise ein dottergelber Citroën 5 CV aus den 20er-Jahren erstanden werden. Bei den Youngtimern gab es einen VW Golf für dieses Geld. Die Neu-Ulmer Autovermietung Stein verkauf- te einen Teil ihrer Oldtimer, darunter den Citroën 2 CV „Dagobert“und den VW Käfer „Blümchen“, beide aus den 60er-Jahren.
Ein Novum der 40. Technorama war die Versteigerung von Oldtimern in Halle 4 am Sonntagnachmittag. Auktionator Till Rosenkranz bot zwei Stunden lang Oldtimer, Autoradios und betagte RollerRaritäten zur Versteigerung, an der sich Interessierte gleichzeitig weltweit im Internet beteiligen konnten. Für manche der edlen Fahrzeuge wie eine weiße Chevrolet Corvette mit schwarzen Ledersitzen gab es gar keine Interessenten. Für Mercedes-Youngtimer und -Oldtimer erteilte Auktionator Rosenkranz die Zuschläge schon für relativ geringe Kaufpreise und immer wieder unter Vorbehalt, weil die gebotenen Preise unter den Mindestvorstellungen der Einreicher blieben.
Viele Bilder von der Messe Technorama finden Sie in unserer Bildergalerie auf Gleich mehrere Waffen sah ein Zeuge am späten Samstagabend gegen 21.50 Uhr in Neu-Ulm durch ein Fenster in einer Neu-Ulmer Wohnung. Der Mann alarmierte die Polizei, die die Wohnung eines 60-jährigen Mannes überprüfte. Dabei stellten die Beamten zweifelsfrei fest, dass es sich bei den Waffen um erlaubnisfreie Dekorationswaffen handelte, die nicht funktionstüchtig waren. (az)