Am Grünten wurde 1827 der letzte Wolf im Allgäu erlegt
jede Kuh und jedes Schaf. „Die gehören zur Familie.“Wie schlimm es ist, Tiere zu verlieren, weiß sie. Vor einigen Jahren kam der Fuchs und ist in den Hühnerstall eingedrungen. Dort hatte er ein regelrechtes Massaker angerichtet.
Für eine Wiederansiedlung des Wolfs sei das Allgäu zu kleinräumig, findet die Älplerin. Dorothea Egenrieder ist sich auch sicher, dass ein effektiver Herdenschutz gar nicht möglich und unverhältnismäßig teuer ist. Das sieht Michael Honisch genauso. Er ist Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu, der fast 700 Älpler zwischen Bodensee und Königswinkel im Ostallgäu vertritt. Die Alpwirtschaft gilt als Bewahrer und Garant einer vielfältigen und artenreichen Kulturlandschaft. Honisch sagt: „Der Alpenraum ist nicht großflächig schützbar.“Es müssten massive, zwei Meter hohe Elektrozäune errichtet werden. Er spricht von einer „Vergitterung des Alpenraums“.
Wenn der Wolf sich im Allgäu ansiedelt, würden Älpler aufgeben, ist sich Honisch sicher: „Da steht unsere gesamte Kulturlandschaft auf dem Spiel.“Darüber müsse sich die Gesellschaft im Klaren sein.
So denken auch die meisten Politiker im Allgäu. „Was ist, wenn Touristen etwas passiert?“, fragt die Ostallgäuer CSU-Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, die auch Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses ist. Und sogar der Oberallgäuer Grünen-Abgeordnete Thomas Gehring ist für einen Abschuss, „wenn der Wolf dem Menschen zu nahe kommt oder Weidetiere zu reißen droht“.
So, wie gerade im Schwarzwald.