Der neue Pfarrer setzt auf Engagement
Lothar Hartmann aus Dillingen wird Anfang September Bernhard Mooser als Stadtpfarrer in Weißenhorn ablösen. Auf den 54-Jährigen wartet eine große Aufgabe
Diese Aufgabe kommt für ihn zur passenden Zeit: Mit 54 Jahren fühlt sich Lothar Hartmann im richtigen Alter, um noch einmal eine neue Pfarrstelle zu übernehmen. Zum 1. September wird der gebürtige Dillinger die Nachfolge des Weißenhorner Stadtpfarrers Bernhard Mooser übernehmen, der sich, wie berichtet, in den Ruhestand verabschiedet.
Bei einem Besuch in Weißenhorn hat sich Hartmann vor einer Woche schon einmal mit seinem künftigen Tätigkeitsbereich, den Pfarreien Weißenhorn und Oberhausen, sowie einigen Menschen aus den Gemeinden, vertraut gemacht. Ganz fremd ist ihm die Region allerdings nicht. „Ich bin mit etlichen Pfarrern aus dem Dekanat befreundet“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Und von der Mentalität her, fügt er hinzu, dürften seine Heimatstadt und Weißenhorn auf einer Linie liegen. Auch zu seinem Vorgänger pflege er ein freundschaftlich-kollegiales Verhältnis.
Momentan ist Hartmann als Schulseelsorger und Religionslehrer an den St.-Bonaventura-Schulen des Schulwerks der Diözese Augsburg in Dillingen tätig. Zudem betreut er zwei kleine Pfarreien im Landkreis Dillingen, gestaltet Gottesdienste mit den Dillinger Franziskanerinnen und engagiert sich in der Flüchtlingshilfe für unbegleitete, minderjährige Jugendliche. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1991 arbeitete Hartmann zunächst für mehrere Jahre als Pfarrer im Landkreis Donau-Ries und in Augsburg, bevor er 2002 nach Lauingen und damit wieder zurück in seinen Heimatlandkreis wechselte.
Die Stelle in Weißenhorn sei ihm vonseiten der Diözese und des Dekanats angeboten worden, erzählt Hartmann. An seiner künftigen Wirkungsstätte wartet eine große Aufgabe auf ihn: Er soll die geplante Zusammenlegung der Pfarrei Weißenhorn mit den bislang noch von den Claretinern betreuten Pfarreien Hegelhofen, Attenhofen und Bubenhausen zu einer Pfarreiengemeinschaft, begleiten. Zum Hintergrund sagt er: „Wir haben einen großen Priestermangel. Im Zuge dessen muss man mehr und mehr Gemeinden zusammenfassen.“
Der 54-Jährige setzt auch in Weißenhorn sehr stark auf das Engagement der Menschen in der Gemeinde. Er sei dankbar für jeden, der sein Christsein ernst nehme und mitmache, sagt er. Und er bedauert, dass sich Glauben und Leben in der heutigen Gesellschaft oftmals voneinander entfernen. „Ich biete eine Wegbegleitung an“, fügt Hartmann hinzu und betont, dass ihm das persönliche Gespräch besonders wichtig sei. Beispielhaft berichtet er von seiner Arbeit als Schulseelsorger: „Das Gesprächsangebot wird von der Jugend heute sehr stark nachgefragt.“
Über die treuen Kirchgänger hinaus will der neue Stadtpfarrer auch den Kontakt zu den Kindergärten und das Gespräch mit Taufeltern pflegen: „Das sind die Gläubigen von morgen.“Gemeinsam mit Gemeindemitgliedern hat sich Hartmann von seinen bisherigen Stationen aus schon mehrmals auf Wallfahrten begeben. Den Schwerpunkt Einer Polizeistreife in Buch ist am Sonntag auf der Staatsstraße 2020 ein Radfahrer aufgefallen, der in Schlangenlinien fuhr. Laut Polizei ergab ein Test bei dem 46-Jährigen einen Wert von 1,6 Promille. Ihn erwartet nun eine Anzeige. (az)