Jeder kennt die Zauberformel
Es könnte so einfach sein: freier Eintritt gleich volle Ausstellungen. Das haben schon einige Häuser erfolgreich vorgemacht. Trotzdem sind das in Deutschland immer noch die großen Ausnahmen
Wer die Pinakothek der Moderne besucht, genießt Paul Klee oder Pablo Picasso unter seinesgleichen: Akademiker, wohlhabend, städtisch. Das Institut für Museumsforschung bestätigt: Nur rund drei bis vier Prozent der Besucher haben Hauptschulabschluss. Wo befinden sich die unsichtbaren Barrieren? Ist der Museumsbesuch eine Frage des Geldes?
Zehn Euro regulär kostet ein Besuch der Pinakothek der Moderne. Neun Euro beträgt der Eintritt im Maximilianmuseum in Augsburg. Und das Victoria and Albert Museum in London: kostenlos. Seit mittlerweile 17 Jahren zahlen die Briten keinen Eintritt in staatliche Museen. Der Effekt: Binnen eines Jahres stiegen die Besucherzahlen – im Victoria und Albert Museum gar um 167 Prozent.
Das Landesmuseum Württemberg legt noch paar Prozentpunkte drauf: Seit Januar dieses Jahres verlangt das Haus keinen Eintritt für die Schausammlung. Das Ergebnis lute Konzentration auf die Kunstwerke einfordert. Kein Ort der sozialen Abgrenzung. Wie eine Besucherbefragung im vergangenen Jahr bestätigte: Immer mehr Nichtakademiker besuchen Folkwang.
Wird es so weitergehen? Ab Juli wird Peter Gorschlüter, aktuell Chef am MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, Folkwang leiten. Er übernimmt die Stelle von Tobia Bezzola, der vorzeitig seinen Posten abgibt. Das Haus solle ein „Museum für alle sein“, betont Gorschlüter. Das weckt Hoffnungen, dass der Eintritt zu den ständigen Sammlungen kostenfrei bleibt. Denn vorerst gilt die Regelung nur für fünf Jahre. Ab 2020 müssten Besucher der Dauerausstellung wieder zahlen – wenn nicht Stiftung oder Politik einspringen.
Wie schaut es in Augsburg aus? Ist ein kostenfreier Zugang zu den städtischen Museen umsetzbar? „Grundsätzlich begrüßen wir die Idee“, sagt Christof Trepesch, Leiter der Kunstsammlungen und Museen in Augsburg. Dennoch: „Es muss gewährleistet sein, dass die