Dank Einnahmen muss Roggenburg jetzt sparen
Die Gemeinde hat in Zukunft weniger Geld – ein wenig investiert sie dennoch
Wenig zuversichtlich hat sich Bürgermeister Mathias Stölzle diese Woche in der Gemeinderatssitzung gezeigt. „2019 werden wir keine großen Sprünge machen“, sagte er. Die Gemeinde fürchtet, dass der Inhalt der eigenen Kassen in Zukunft abnehmen wird. Grund dafür sei vor allem, dass 2019 die Schlüsselzuweisung für die Gemeinde deutlich abnehmen werde, sagte Stölzle, da Roggenburg im vergangenen Jahr einen neuen Rekord bei den Gewerbesteuereinnahmen erzielt hatte.
Eine absurde Situation: Denn gerade weil Roggenburg zuletzt mehr Geld eingenommen hat als in der Vergangenheit, bleibt in Zukunft weniger übrig. Schlüsselzuweisungen sind eine finanzielle Unterstützung des Freistaats an die Kommunen. Umso geringer diese ausfallen, umso besser steht es um die Finanzkraft der Gemeinde. In einem idealen Gemeindehaushalt käme der Posten Schlüsselzuweisung darum überhaupt nicht vor. Tatsächlich aber hoffen viele Gemeinden darauf, dass der Posten möglichst hoch ausfällt, denn die Zuschüsse sind nicht zweckgebunden.
Für Roggenburg bedeutet diese Situation allerdings auch schon für dieses Jahr: Nicht alle notwendigen Projekte wird die Gemeinde kurzfristig umsetzen können. Das vornehmliche Ziel bleibt der Verwaltungsvorlage zum Haushalt zufolge „die Wahrung der dauernden Leistungsfähigkeit“. 2019 wird die Schlüsselzuweisung voraussichtlich um 258 322 Euro geringer sein, während sich die Kreisumlage um 218 963 Euro erhöhen soll. Bisher machte die Schlüsselzuweisung 13 Prozent der gesamten Einnahmen der Gemeinde aus.
Ein paar größere Investitionen werden dieses Jahr aber dennoch in Angriff genommen – das beschloss der Gemeinderat mit Verabschiedung des Haushalts für 2018, dessen Gesamtvolumen knapp acht Millionen Euro beträgt.
Der größte Posten ist für den Breitbandausbau vor Ort eingeplant. Nachdem in der Vergangenheit bereits eine halbe Million Euro der Gemeinde in das Projekt geflossen ist, sollen jetzt weitere 344 240 Euro investiert werden. Um sich das leisten zu können, hat Roggenburg ein Darlehen in Höhe von 160600 Euro aufgenommen.
Insgesamt 160 000 Euro will Roggenburg für verschiedene Maßnahmen der Feuerwehr ausgeben, besonders für einen Anbau am Feuerwehrgerätehaus Ingstetten. Für den Kauf des Baugebiets Ingstetten sowie anderer, kleinerer Grundstücke sollen insgesamt 243 000 Euro ausgeben werden. Daneben sind Gelder für die Instandhaltung von Friedhöfen, Kindergärten, Parkplätzen und den Wertstoffhof vorgesehen.
Die klamme Finanzlage Roggenburgs führte bei der Gemeinderatssitzung noch zu einer weiteren, tief greifenden Entscheidung: Gegen den Willen des Bürgermeisters beschlossen die Räte, dass sich Roggenburg in Zukunft nicht an der Wohnungsgesellschaft Weißenhorn (WGW) beteiligen wird. Tenor war auch hier, dass man sich Investitionen im Wohnungsbau in absehbarer Zeit nicht werde leisten können und darum eine Mitgliedschaft zwecklos sei. Für Gemeinden, die Mitglied in der WGW sind, errichtet der gemeinnützige Baudienstleister günstige Mietwohnungen in der jeweiligen Kommune. Die Wohnungsgesellschaft verwaltet die Gebäude und erstellt die Finanzierung. Nun aber nimmt Roggenburg vorerst die Chance nicht wahr, sich beim sozialen Wohnbau zu engagieren.
Diese Parade ist ein Hingucker: Auf die etwa 30 Goggomobile sind am Freitagnachmittag viele Augen gerichtet. Erst fahren die kleinen Autos hintereinander durch die Weißenhorner Altstadt, anschließend gönnen die Fahrer ihren Lieblingen auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Omnibus Oster eine „Knatterpause“.
Organisiert hat dieses nun schon zehnte Goggotreffen Siegfried Haisch aus Balmertshofen. Er ist selbst begeisterter Goggofahrer und -sammler. „Wir sind kein Verein, lediglich eine Interessengemeinschaft mit einem jährlichen Treffen, heuer ist es halt mal ein mehrtägiges, sogenanntes Himmelfahrtstreffen“, erzählt er und freut sich über die zahlreichen Teilnehmer. Ein Goggofahrer war auf der Insel Sylt gestartet und hatte mit einem „50erSchnitt“nach 1000 gefahrenen Kilometern rechtzeitig das Campinglager am Badesee in Breitenthal erreicht. „Es sind Goggofahrer aus Bremen und Jever, aus Österreich und der Schweiz dabei. Das Schönste sind die gemeinsamen Abende am Campingplatz, jeder hat seinen Grill dabei und die Geselligkeit ist das Wichtigste. Jährlich werden es mehr Teilnehmer“, sagt Haisch.
Für den Samstag ist eine Ausfahrt nach Giengen zum Steiff-Museum geplant, gegen Abend ein Abstecher zur Roggenschenke nach Roggenburg. In zwangloser Atmosphäre könne aus den geplanten drei Tagen durchaus auch eine Woche Aufenthalt in der Region werden, „es kommen ja immer wieder neue Teilnehmer aus allen möglichen Gegenden hinzu, und die genießen unsere schöne Gegend hier“, sagt Haisch.
Nach zwei Stunden Aufenthalt in Weißenhorn befüllen die Fahrer ihre 13 bis 20 PS starken Zweitakter-Oldtimer wieder mit einem ordentlichen Schuss Öl aus den mitgebrachten Kanistern. Dann setzen sich die Coupés, Limousinen, Cabrios, Wohnwagen-Gespanne und Klein-Lieferwagen knatternd und rauchend wieder in Richtung Breitenthal in Bewegung. (rfu)
»Mehr Fotos vom Goggomobil Treffen: Ulrich Kroner aus Vöhringen ist vor zwei Jahren mit seiner Isetta durchs Land gefahren. Er machte das Auto wieder flott und steuerte es bis Magdeburg und Dresden. Über diese Reise berichtet er am Samstag, 12. Mai, um 19.30 Uhr bei den Fotofreunden in Senden im Heining-Saal, Funkenweg 8. (ub) Die Bigband Swing4u spielt am Sonntag, 13. Mai, 18.30 Uhr, bei der Serenadenkonzertreihe. Dazu tritt Sängerin Claudia Kocian mit ihrem Duo auf – bei gutem Wetter im Stadtpark, bei schlechtem Wetter im Bürgerhaus. (az)