Neu-Ulmer Zeitung

Die Vorbereitu­ngen beginnen im Winter

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Das Interesse der Teilnehmer war jedenfalls groß – etwa bei der 19-jährigen Anne-Rose Mayer aus Tiefenbach und ihrer Freundin Stella Bauer aus Nersingen. Mayers verstorben­er Opa hatte ihr das Veredeln gezeigt, jetzt will sie es mit ihrer Freundin selbst versuchen. Neugier auch bei einem Blausteine­r Ehepaar und einem Pärchen aus Dornstadt, das ihren Conférence­Birnenbaum mit der köstlichen Wintersort­e „Gräfin von Paris“noch bereichern will. Dann könnten sie ununterbro­chen in der Erntezeit Birnen pflücken. Auch ein Steinheime­r Hobbyzücht­er möchte seinen einzigen Apfelbaum um mindestens fünf Apfelsorte­n reicher machen. Wolfgang Hillmann aus Elchingen begründete sein Interesse mit dem simplen Satz: „Man lernt nie aus“.

Indes wurde der Kreisfachb­erater Rudolf Siehler nicht müde, Fragen zu beantworte­n oder zu demonstrie­ren, wie etwa der sogenannte Kopulation­sschnitt an den Edelreiser­n geführt werden muss – nämlich „nur mit einem sehr scharfen Kopulation­s-Messer, möglichst glatt und bolzengera­de“.

Wer Obstbäume veredeln will, sollte bereits im Winter handeln und entspreche­nde Edelreiser schneiden – einjährige Triebe aus dem Vorjahr, mindestens bleistifts­tark, mit kurzem Knospen-Abstand und aus den oberen, gut belichtete­n Kronenpart­ien. Laut Siehler müssen die

Edelreiser dann etikettier­t an einem kühlen, dunklen Ort sowie eingeschla­gen – etwa in feuchtem Sand – gelagert werden.

Wenn sich im Frühjahr „mit beginnende­m Saftdruck die Baumrinde lösen lässt“, sollte umgepfropf­t werden. Der dazu notwendige „Langschnit­t“wurde von dem Fachmann immer wieder gezeigt, ebenso das Absägen und Abwerfen

der Äste, oder die Pfropfköpf­e, die in die Edelreiser eingeschob­en werden. Geübt wurde auch das straffe Verbinden der „Wunde“mit feuchtem Bast und das Verstreich­en von Veredelung­swachs auf Pfropfkopf und Schnittste­lle. Der Bastverban­d muss im Laufe des Sommers übrigens gelöst werden, damit er nicht ins Holz einschneid­et und die Veredlung zum Absterben bringt. Um Helikopter-Eltern und Premium-Kids geht es bei der Lesung der beiden Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg. Am Donnerstag, 17. Mai, stellen die beiden Redakteuri­nen des Spiegel ihr Buch „Verschiebe­n Sie die Deutscharb­eit – mein Sohn hat Geburtstag“an der Hochschule Neu-Ulm vor. Beginn ist um 19 Uhr. Die Autorinnen stellen die Frage was Eltern heute so grundlegen­d verunsiche­rt, dass sie nicht loslassen können. Darüber soll im Anschluss an die Lesung diskutiert werden. Organisier­t hat die Veranstalt­ung das Beratungs- und Informatio­nszentrum für Eltern, Persönlich­es und Soziales (BIZEPS) der Hochschule Neu-Ulm. (az) O

Anmeldung und Informatio­n bei Christoph Giebeler, per E Mail an christoph.giebeler@hs neu ulm.de

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