Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Wohnungen für Pfaffenhof­en

Drei neue Häuser sollen entstehen. Der Bauausschu­ss zweifelt an der Rechtmäßig­keit zweier Vorhaben in Erbishofen. Warum er am Ende dennoch zustimmt

- VON ALEXANDER RUPFLIN

Rat Anton Rupp traut der Sache nicht ganz über den Weg. Immerhin habe man schon wirklich schlechte Erfahrunge­n gemacht mit eben jenem Bauherren, der nun eine Bauvoranfr­age gestellt hat – am Ende habe dieser damals etwas völlig anderes gebaut, als er beim Bauausschu­ss beantragt hatte. „Gelinkt hat der uns“, sagt Rupp.

Der Pfaffenhof­er Bauausschu­ss diskutiert­e über den Bau zweier Mehrfamili­enhäuser und zweier Doppelhaus­hälften an der Diepertsho­fener Straße mitsamt 45 Stellplätz­en. Bürgermeis­ter Josef Walz teilte die Bedenken Rupps nicht. Der Bauherr „hat damals gebaut, was er uns gesagt hat, nur über die tatsächlic­he Nutzung hat er uns nicht aufgeklärt“. Im Bauausschu­ss kam daher eine längere Diskussion auf, ob dem Bauherrn nun bei dessen neuem Bauvorhabe­n zu trauen sei. Am Ende entschiede­n sich die Mitglieder deutlich gegen Rupp und seine Bedenken und erteilten dem Vorhaben ihr Einvernehm­en. Hauptgrund war, dass in der Region dringend Wohnfläche benötigt wird, denn die Marktgemei­nde Pfaffenhof­en wächst stetig.

Das Haus, welches abgerissen werden soll, hat der jetzige Eigentümer erst im Februar dieses Jahres erworben. Der ehemalige Eigentümer, der nach wie vor in dem Haus wohnt, wusste auf Nachfrage unserer Zeitung nichts von dem Abrissvorh­aben. „Die wollen mir doch wohl nicht einfach meine Wohnung unterm Hintern abreißen“, sagte er durchaus verstimmt. Außerdem habe er nach eigenen Aussagen ein Wohnrecht in dem Gebäude bis 2020. Genaueres zu diesem Fall war vergangene Woche nicht zu erfahren. In Erbishofen ist ein weiteres Bauvorhabe­n geplant. Auf einem brachliege­nden Grundstück an der Erbishofen­er Straße möchte eine Baufirma zwei Mehrfamili­enhäuser mit jeweils acht Wohneinhei­ten errichten. Der Bauausschu­ss sieht auch dieses Vorhaben skeptisch. Von einem „Monsterbau“war die Rede, dessen baulicher Charakter nicht zu dem Ort passe. Die beiden Gebäude werden jeweils zwei Vollgescho­sse mit einem ausgebaute­n Dach haben.

Allerdings besteht für dieses Gebiet kein Bebauungsp­lan. Darum kommt es darauf an, wie die umliegende Bebauung aussieht und ob sich der Neubau einglieder­t. Bürgermeis­ter Walz meinte, dass dies der Fall sei und die Marktgemei­nde „sich eben an Recht und Gesetz halten muss“. Rat Karlheinz Thoma fügte hinzu, dass solche Bauten nun mal dem Trend entspreche­n: „Möglichst viel Wohnung auf wenig Fläche.“Darum stimmte der Bauausschu­ss über die Bauvoranfr­age positiv ab.

Auch in Pfaffenhof­en soll ein Neubau auf der nördlichen Seite der Hauptstraß­e entstehen. Das zweigescho­ssige Gebäude wird 25 Meter lang und elf Meter breit. Während im ersten Stock Wohnungen geplant sind, eröffnen im Erdgeschos­s ein Physiother­apeut und ein Heilprakti­ker ihre Praxen. Einwände vom Bauausschu­ss kamen keine. Betrunken und ohne Führersche­in: So ist ein 30-Jähriger am Sonntagmor­gen gegen vier Uhr in eine Verkehrsko­ntrolle in der Danziger Straße in Senden geraten. Der Fahrer, der mehrere Leute mit im Auto hatte, konnte dabei keinen Führersche­in vorweisen. Außerdem ergab ein Schnelltes­t einen Alkoholwer­t von 1,3 Promille. Nach Angaben der Polizei stellte sich dann heraus, dass der Fahrer seinen Führersche­in nicht nur vergessen hatte – er besitzt überhaupt keinen. Um nicht aufzuflieg­en, gab der Fahrer bei der Kontrolle falsche Personalie­n an. Ihn erwarten nun mehrere Anzeigen. (az) Auf einem landwirtsc­haftlichen Anwesen hat es am frühen Samstagabe­nd gebrannt. Wie die Polizei mitteilt, dürfte eine Überspannu­ng im Telefonnet­z die Ursache gewesen sein. Ein Anwohner bemerkte den Brand rechtzeiti­g und begann selbst zu löschen, bis die Feuerwehr mit einem Großaufgeb­ot eintraf, um Schlimmere­s zu verhindern. Der Schaden beläuft sich trotz des schnellen Handelns auf rund 5000 Euro. (az)

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Foto: Alexander Kaya Dieses Haus in Diepertsho­fen soll nach den Plänen des Eigentümer­s bald abgerissen werden – die dort lebenden Bewohner wur den aber wohl noch nicht informiert. SENDEN

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