Der krönende Abschluss
Der SSV Ulm 1846 Fußball gewinnt den Verbandscup in dem Stadion, in dem Tobias Flitsch ab kommender Saison als Trainer arbeiten wird. Die Partie ist eine klare Sache
Es dauerte rund 30 Minuten nach Anpfiff des WFV-Pokalfinales zwischen dem Verbandsligisten TSV Ilshofen und dem SSV Ulm 1846 Fußball, ehe ein allzu bekanntes Lied durchs Stuttgarter Gazi-Stadion tönte. „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“, sangen die vielen mitgereisten Spatzen-Anhänger. Sie glaubten es vermutlich selbst nicht, aber theoretisch möglich war es allemal. Mit 2:0 führten die Ulmer zu dem Zeitpunkt schon. Am Ende lautete das Ergebnis 3:0. Die erste Runde des DFB-Pokals hat der SSV damit sicher.
Gefährdet war der Sieg zu keinem Zeitpunkt. Ilshofen war überfordert mit den hoch motivierten Spatzen. Lange Bälle waren das Mittel der Ilshofener Wahl und damit stellte der TSV die Ulmer vor keine Herausforderung. Etwas überraschend saß Alper Bagceci zunächst nur auf der Bank. Im Tor stand wie im Pokal üblich Kevin Birk. Zudem war Ex-Illertissen-Trainer Herbert Sailer auf der Haupttribüne zu Gast, von dem es gerüchteweise heißt, er habe einen Vertrag als Co-Trainer beim SSV unterschrieben.
Schon nach neun Minutn ging der SSV Ulm 1846 Fußball in Führung. Nach einem langen Freistoß von Marcel Schmidts aus dem Mittelfeld, ließ Ilshofen den hohen Ball beim Klärungsversuch nur nach vorne an den Strafraumrand abprallen. Da stand Johannes Reichert und schoss den Ball unhaltbar ins Netz. Ulm versuchte es in der Folge oft über die rechte Seite, was gut funktionierte. So spielten die Spatzen einige gute Möglichkeiten heraus, etwa durch David Braig (15.), Steffen Kienle (22.) oder Thomas Rathgeber (26.). Doch die wurden zu inkonsequent und teils lässig vergeben. Besser lief es in der 30. Minute. Eine Flanke von der rechten Seite durch Schmidts verwertete Kienle per Kopf. Ebenfalls mit einem Kopfball traf er kurz vor der Pause zur 3:0-Halbzeitführung (44.).
Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild mit der Zeit etwas. Zwar hatten Rathgeber (48.) und Braig (52.) dicke Möglichkeiten, scheiterten aber am Torwart Jonas Wieszt oder an der Latte. Ilshofen kam dann besser in die Partie. Zwei große Chancen per Kopf und nach einer Eckballvariante per Flachschuss von Daniel Schmelzle, den Birk aber parieren konnte. So souverän wie in Durchgang eins wirkte das Spiel der Spatzen jetzt nicht mehr.
Dazu kam, dass Kapitän Florian Krebs in der 60. Minute verletzt vom Feld musste, genau wie etwas später Steffen Kienle In der 74. Minute ersetzte ihn Tino Bradara. Mit Kienle gingen auch die großen Offensivbemühungen der Ulmer dahin. Gefährlich wurde es vor dem Ilshofener Tor nicht mehr. Es war 18.49 Uhr, als Schiedsrichter Philipp Lehmann das Spiel abpfiff und den ersten WFV-Pokalsieg des SSV seit 1997 besiegelte.
Birk – Kammer bauer, Schindele, Krebs, Schmidts – Rei chert, Campagna, Sauter (79. Bagceci), Kienle (75. Bradara) – Braig, Rathgeber (89. Celiktas).