Manfred Call ist in Eppan der Schleusenwärter
haben, nicht willkommen zu sein. „Es ist ihre Mannschaft“– die an diesem Samstag in Klagenfurt ihr vorletztes Testspiel gegen Österreich bestreitet (18 Uhr, ZDF).
Call, 64, ist Experte für eine derart heikle Mission. Eine der wichtigsten Aufgaben ist dabei die des Schleusenwärters. Täglich fragen Politiker, Geschäftsleute und Honoratioren wegen eines Fototermins mit Löw oder Spielern nach. In aller Regel leitet die grauhaarige Eminenz die Anfragen erst gar nicht an den Verband weiter. „Ich weiß, wie die Leute beim DFB ticken.“
Eigentlich hatte sich der gelernte Jurist, der seit 24 Jahren Sportveranstaltungen organisiert, egal, ob im Fußball, Eishockey oder Handball, schon in den Ruhestand verabschiedet. Aber als sich Südtirol beim DFB um die Austragung des WMTrainingslagers bewarb, wurde schnell klar, dass man nur mit Call als Organisationschef Chancen hat. Er ließ sich überreden und zieht wieder die Fäden – wie schon 1990, 2010 und 2014, als sich die Nationalmannschaft ebenfalls in Südtirol auf die WM vorbereitet hatte. Das habe nichts mit Aberglaube zu tun, sagt Manfred Call. „Bei uns weiß der DFB einfach, dass er einen bewährten und erfahrenen Partner hat.“
Ein paar Kilometer weiter gerät Franz Moser ins Schwärmen, wenn er an die WM 1990 zurückdenkt. „Italia Novanta“, Italien 90 – damit habe alles angefangen, sagt der Hotelier. In der Woche vor dem Tur-