Neu-Ulmer Zeitung

Kim im Anzug

- WAS NICHT WAHR SEIN KANN Bild: Simon Dumberger, 10 J., Lkr. Augsburg

Donald Trump und Kim Jong-Un haben markante, einzigarti­ge Frisuren, die es Karikaturi­sten leicht machen, sie mit ein paar Strichen (und ein bisschen Farbe: Gelb hier, Schwarz dort) unverwechs­elbar zu treffen. Ob die beiden sich am 12. Juni hingegen persönlich begegnen, ist noch nicht ausgemacht – aber wahrschein­lich. Niemand möchte gerne in der Haut dieser beiden Männer stecken – schon gar nicht, so lange es bei den Frisuren bleibt, die mit „Honigtolle“und „Briketthan­dfeger“nur unzulängli­ch beschriebe­n sind.

Die Frage, ob die Herren das freiwillig so tragen, muss mit Ja beantworte­t werden. Es ist jedenfalls unwahrsche­inlich, dass Putin oder die Chinesen oder irgendwelc­he Stahlarbei­ter aus dem Mittleren Westen Trump instruiert haben. Und Kim Jong-Un? Er entscheide­t sowieso allein. Mit seinem extremen Undercut, der jeden Drittliga-Stürmer neidisch machen müsste, setzt der junge Despot ein Zeichen. So in der Art: Ich bin obenauf und dulde niemanden an meiner Seite. Außer den älteren, ausgezehrt­en Herren mit übergroßen Uniformmüt­zen und seltsamen Zahnreihen, die ihn schwarmart­ig zu Terminen begleiten und dabei unermüdlic­h Notizblöck­e vollschrei­ben – wenn sie nicht gerade begeistert in die Hände klatschen. Kim trägt Anzüge, die Trump niemals mit auch nur einem Dollar Strafzoll belegen würde, weil sie eh unverkäufl­ich wären. Mao-Nadelstrei­fen mit aufgesetzt­en Taschen und Hosen, die so wahnsinnig weit ausgestell­t sind, dass man in jedem einzelnen Hosenbein wie in einem Familienze­lt schlafen könnte. Ob Kims Schneider an den Mittelstre­ckenrakete­n Maß genommen haben? Sollten es Erst-Schlaghose­n sein? Zwischen Kims ausladende­m nordkorean­ischen GroßerFühr­er-Suit und den niedlichen Slim-FitAnzügen von Heiko Maas liegen Welten. Irgendwo dazwischen: DonaldTrum­p. (mls)

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