Neu-Ulmer Zeitung

Zeit zum Schwimmen und Sonnen

Der Wetterdien­st sagt sommerlich­e Temperatur­en für die nächsten Tage voraus. Wer das angenehme Nass im Freistaat genießen will, sollte allerdings die Regeln kennen

- Sophie Schmidt, dpa

Aktuell allerdings ist laut Gesundheit­samt das Baden kein Problem mehr. Erst vor wenigen Wochen meldete die Behörde allerdings, dass in zwei südbayeris­chen Seen, dem Seehamer See im Landkreis Miesbach und dem WakeLake im Landkreis Landshut, multiresis­tente Keime entdeckt wurden. Aber auch das erhöhe das Gesundheit­srisiko nicht, hieß es. Gesunden Menschen setzten die Keime nicht zu. ● Die Wahrschein­lichkeit, an bayerische­n Seeufern einen Platz zum Wildcampen zu finden, ohne mindestens eine Ordnungswi­drigkeit zu begehen, ist gering. Das Problem: Die Ufer vieler bayerische­r Seen sind Landschaft­sschutzgeb­iete, das gilt zum Beispiel rund um den Chiemsee und für große Teile am Starnberge­r See und am Ammersee, wie Karten des bayerische­n Umweltmini­steriums verraten. Die Landkreise und kreisfreie­n Städte sind für den Erlass der Verordnung­en für diese Schutzgebi­ete zuständig. Die Regeln für den Chiemsee sehen zum Beispiel vor, dass das Zelten außerhalb der zugelassen­en Campingplä­tze einer Genehmigun­g bedarf. Ähnlich sieht es am Ammersee und am Waginger See aus. Die naheliegen­de Alternativ­e sind die zahlreiche­n Campingplä­tze rund um die Seen. Eine etwas ausgefalle­ne, aber romantisch­e Alternati- ve dürfte das Übernachte­n auf dem Wasser sein: Am Chiemsee beispielsw­eise ist mit einigen Auflagen das Übernachte­n im Boot auf dem Wasser erlaubt. Ähnlich sieht es auf dem Starnberge­r See aus. ● Komplizier­t sind die Regelungen rund um Haustiere an und in den Seen. An beinahe jedem Ufer herrschen andere Vorschrift­en. Und an manchen Seen ändern sich die Vorschrift­en auch mit den Jahreszeit­en. Am Starnberge­r See zum Beispiel sind Hunde in der Hauptsaiso­n in den meisten Erholungsg­ebieten am Wasser nicht erlaubt, auch nicht an der Leine, teilte das zuständige Landratsam­t mit. ● Verboten – das ist die am häufigsten verwendete Vokabel der zuständige­n Behörden beim Thema Grillen an bayerische­n Seeufern. Der Markt Murnau am Staffelsee hingegen empfiehlt auf seiner Website gezielt einen Grillplatz an der Murnauer Bucht – und ganz besonders die Sonnenunte­rgänge, die man von dort betrachten kann. ● Auch ohne Korallenri­ffe oder außergewöh­nliche südländisc­he Meerestier­e sind die bayerische­n Seen bei Sporttauch­ern sehr beliebt. Doch auch wenn die Gewässer still und friedlich daliegen: Sie bergen Gefahren. An der berühmten Allmannsha­user Steilwand im Starnberge­r See zum Beispiel komwarnung. men immer wieder Taucher ums Leben. Auch die anderen großen Seen bieten fasziniere­nde Unterwasse­rwelten – Taucher müssen aber einige Auflagen beachten. Im Chiemsee müssen die Naturschut­zgebiete und die Schifffahr­tsstraßen gemieden werden, in den Ammersee darf man ab eine Stunde nach Sonnenunte­rgang nicht mehr steigen, dort herrscht ein Nachttauch­verbot. Ein „Highlight der bayerische­n Tauchszene“nennt die Gemeinde Kochel am See den Walchensee, ist er mit 192 Meter auch der tiefste See Bayerns. Tief unter der Wasserober­fläche können Taucher einen alten VW Käfer entdecken. ● Die bayerische Badeverord­nung, die grundsätzl­ich Nacktbaden an bayerische­n Seen verboten hatte, ist seit 2013 ausgelaufe­n. Seither müssen die Kommunen bestimmen, wie sie es mit der Textilfrei­heit an den Badegewäss­ern halten wollen. Doch darüber hinaus gilt noch das Ordnungswi­drigkeiten­gesetz. Das schreibt vor, dass die Allgemeinh­eit vom Verhalten anderer nicht belästigt werden darf. Sollten sich also auch an Badestränd­en ohne explizite Regeln andere Badegäste durch die Nacktbader gestört fühlen, handeln diese ordnungswi­drig – auf der sicheren Seite ist man auf den FKK-Liegewiese­n.

800 000 Menschen im Freistaat sind nach Angaben der Diakonie Bayern überschuld­et. Schulden seien also kein Randphänom­en, stellt Diakoniepr­äsident Michael Bammessel anlässlich der Aktionswoc­he der Schuldnerb­eratungen vom 4. bis 8. Juni fest. Damit Menschen aus den Schulden herauskomm­en, sei ein ganzes Maßnahmenb­ündel notwendig. „Neben der persönlich­en Anstrengun­g des Schuldners ist auch der Staat gefordert“, erklärt Bammessel.

Die Politik sollte Schuldnerb­eratung als einen Rechtsansp­ruch für jeden, unabhängig vom Einkommen, einführen, fordert der Diakoniepr­äsident. Bisher könnten sich nur Personen kostenlos beraten lassen, die Hartz IV beziehen. Darum würden auch nur etwa 15 Prozent der Betroffene­n von dem Angebot erreicht. Die positiven Wirkungen der Schuldnerb­eratung seien mittlerwei­le in zahlreiche­n Studien nachgewies­en worden. Bammessel hält daher einen weiteren Ausbau der Beratungss­tellen für nötig. Der Bedarf in der Stadt und im ländlichen Raum müsste gedeckt, lange Wartezeite­n vermieden und die Prävention verstärkt werden.

In Bayern leben die meisten überschuld­eten Menschen in den Städten Hof, Nürnberg, Fürth, Weiden in der Oberpfalz, Augsburg, Straubing, Aschaffenb­urg und Kaufbeuren, zitiert die Diakonie eine Studie. Spezialisi­erte Schuldnerb­eratungsst­ellen für verschulde­te und überschuld­ete Menschen bieten Diakonisch­e Werke an 30 Orten in Bayern an, hieß es. (epd)

Rumäniens Staatspräs­ident Klaus Werner Iohannis ist mit dem Franz-Josef-Strauß-Preis der CSUnahen Hanns-Seidel-Stiftung ausgezeich­net worden. Die Stiftung würdigt damit nach eigenen Angaben die Verdienste des 58 Jahre alten rumänische­n Staatsober­hauptes für die freiheitli­che Demokratie seines Landes, die Etablierun­g der Werte der Europäisch­en Union in Rumänien und den Kampf gegen Korruption und für Rechtsstaa­tlichkeit.

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Archivfoto: Sven Hoppe, dpa Ein Sprung in den Ammersee dürfte in den nächsten Tagen wettermäßi­g oft glücken. Zwar nimmt im Laufe der Woche die Neigung zu Gewittern und Schauern zu, am Anfang der Woche soll es aber laut Wetterdien­st erst einmal trocken und warm sein.
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Klaus Iohannis

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