Einmaleins der Hormone
Biochemische Botenstoffe in unserem Körper beeinflussen unser Leben zum Teil immens. Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Signalsubstanzen
Folglich sinkt der Zuckerspiegel im Blut: ein lebenswichtiger Mechanismus. Ist er gestört – etwa durch einen Diabetes – muss der Mensch nachhelfen und Insulin spritzen. ● Ist Oxytocin wirklich das Hormon für Verliebte? Während Verliebten ein Mix aus Serotonin, Noradrenalin und Dopamin den Kopf verdreht, schüttet das Gehirn Oxytocin aus, wenn aus einer Affäre eine Liebesbeziehung wird. Es beeinflusst auch, wie gut ein Mensch außerhalb von Paarbeziehungen mit anderen interagiert. Bindungshormon wäre also vielleicht der passendere Begriff. Besonders wichtig ist Oxytocin für die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern. „Wenn etwa eine Mutter ihr Baby stillt, baut das Hormon eine dauerhafte Bindungsbrücke zwischen beiden auf“, erklärt Walschburger. Das passiert auch außerhalb des Stillvorgangs. Sogar negative Emotionen zwischen Eltern und Kindern können Oxytocin-Ausschüttungen auslösen. Die Eltern-Kind-Bindung ist deshalb nur schwer zu erschüttern. Oxytocin wirkt aber nicht nur auf die Psyche, sondern zum Beispiel auch auf die sogenannte glatte Muskulatur: „Es ist ein wichtiges Wehenmittel unter der Geburt.“● Hilft Somatropin beim Wachsen? Das Wachstumshormon Somatropin ist bei Kindern – wie der Name schon sagt – für das Wachstum zuständig. Bei Erwachsenen ist es unter anderem für die Verteilung des Fetts im Körper verantwortlich. Wer einen athletischen Körper haben möchte, sollte also die Ausschüttung des Wachstumshormons anregen. Anders als bei anderen Hormonen kann der Mensch das ganz bewusst tun, erklärt Spranger: „Zum Beispiel durch ausreichend Schlaf.“● Macht Melatonin müde? Melatonin ist als Schlafhormon bekannt, weil es den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen reguliert. Produziert wird das Hormon in der Zirbeldrüse im Hirn, aber auch im Darm und in der Netzhaut des Auges. Es wird ausgeschüttet, wenn es dunkel ist. Der Körper stellt sich auf Schlaf ein, der Mensch wird müde. Wenn es morgens wieder hell wird, wird die Produktion gehemmt. Das ist das Signal für den Körper, langsam aufzuwachen. Das Hormon hat aber auch antioxydativen Einfluss. Das bedeutet: Die schädliche Wirkung freier Radikale, die für die Zellalterung und Zellschäden verantwortlich sind, wird gemindert. Würde Melatonin das nicht machen, würde sich das in deutlich mehr Falten zeigen. Heute wissen Wissenschaftler aber auch, dass das Hormon im Zusammenhang steht mit diversen chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Neurodegeneration und Krebs. Das interdisziplinäre Schmerzzentrum am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg beteiligt sich am Dienstag, 5. Juni, am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. An diesem Tag machen die Deutsche Schmerzgesellschaft und ihre Partnerorganisationen auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Von 9 bis 18 Uhr ist eine bundesweite kostenlose TelefonHotline unter der Nummer 0800-1818120 eingerichtet. Dort beantworten mehrere Dutzend Experten Patientenfragen rund um das Thema Schmerz, darunter Oberarzt Timo Müller, Leiter des interdisziplinären Schmerzzentrums am BKH. (AZ) Hier ein Snack, dort einen Kaffee im Stehen und dann noch ein kleines Gericht auf die Hand – manche Menschen essen ständig zwischen Tür und Angel. Die Folge kann Sodbrennen sein, warnt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in der Neuen Apotheken Illustrierte. Wer damit öfter zu tun hat, sollte daher nicht nur überdenken, was er isst – sondern auch, wie und wann. Am besten planen Betroffene ganz bewusst Zeit für ihre Hauptmahlzeiten ein, raten die Apotheker. Um mehr Ruhe in Mahlzeiten zu bringen, hilft es auch, gemeinsam mit Partner, Freunden oder Kollegen zu essen. Häufig lösen neben Hektik auch bestimmte Lebensmittel Sodbrennen aus. Das können Frittiertes, Kaffee, Getränke mit Kohlensäure oder Kuchen sein. Betroffene sollten darauf achten, nach welchen Gerichten die Speiseröhre brennt, und die entsprechenden Lebensmittel künftig meiden.