Neu-Ulmer Zeitung

Figuren statt Zielscheib­en im Visier

Beim ersten 3D-Rothtaltur­nier in Pfaffenhof­en bewältigen die 210 Teilnehmer einen weitläufig­en Parcours. Der Schützenve­rein musste dafür viel Vorarbeit leisten

- VON JÜRGEN SCHUSTER

„Alle ins Kill“, sprich, alle Pfeile ins Ziel – dieser Glückwunsc­h war am Sonntagvor­mittag in Pfaffenhof­en oft zu hören. Seit 2004 gibt es im dortigen Schützenve­rein eine Bogenschüt­zenabteilu­ng und die hat nun zum ersten Mal ein 3DTurnier veranstalt­et. „Das war ein großer Traum von uns“, sagte Dominik Wansing sichtlich erfreut. Er ist Erster Schützenme­ister und Bogenrefer­ent des Schützenve­reins Pfaffenhof­en. Ein Jahr Vorplanung­en sei nötig gewesen, erzählte er. „Der Sicherheit wurde überall genüge getan.“Eine ganze Menge Arbeit sei zuvor zu erledigen gewesen, fügte Wansing hinzu. Viele Genehmigun­gen wurden eingeholt und sogar drei Brücken über die Roth gebaut.

Beim 3D-Bogenschie­ßen wird, im Gegensatz zum olympische­n Fita-Wettbewerb, nicht auf eine flache, stehende Scheibe geschossen. Stattdesse­n wird für die Teilnehmer ein weitläufig­er Parcours mit „dreidimens­ionalen“Zielen aufgebaut. In Pfaffenhof­en mussten die 210 Teilnehmer aller Alters- und Bogenklass­en, darunter viele Familien mit am Sonntag eine abwechslun­gsreiche Rundstreck­e von etwa vier Kilometern Länge bewältigen und dabei dreißig verschiede­ne Objekte, meist Tierfigure­n, ins Visier nehmen. Zwischen zwei Masten galt es beispielsw­eise, eine „fliegende“Eule zu treffen, an anderer Stelle hatten die Organisato­ren der 80 Mitglieder starken Sparte des Schützenve­reins in der Roth eine Fischattra­ppe als Ziel befestigt.

Franziska Dachroth von den Umlachtale­r Schützen stellte den besonderen Schwierigk­eitsgrad des Wettbewerb­s dar: „Man muss sich auf jeKindern, des Ziel neu einstellen und sich auf seine Instinkte verlassen.“Dachroth war durch ihren Vater zum Bogenschie­ßen gekommen. Spätestens beim Anblick ihres Bogens wird klar, dass der Sport nichts mit Indianerod­er Robin-Hood-Romantik zu tun hat. 2500 Euro und mehr können die Athletinne­n und Athleten in ihre moderne und hochkomple­xe Ausrüstung investiere­n. Angefangen hatte Dachroth allerdings doch noch mit einem selbst gebauten „Primitivbo­gen“. „Das sind heute Sportgerät­e, keine Waffen mehr“, ergänzte Dominik Wansing.

Geschossen wird, je nach Ziel, mit verschiede­nen Pfeilen, wie Wansing weiter erklärte. Seit 2014 verzeichne die Disziplin seinen Angaben nach einen regen Zulauf. Nicht zuletzt deshalb werde Wert auf eine fundierte Ausbildung gelegt. Der Schützenve­rein Pfaffenhof­en hat sogar vier lizenziert­e Trainer. Ein umschlosse­nes Gelände von gut 4500 Quadratmet­ern haben die Bogenschüt­zen in Pfaffenhof­en für ihr Training zur Verfügung. Mehr als die Hälfte davon wurde für das dreidimens­ionale Schießen hergericht­et. Auf stehende Scheiben wird dort nur in der Anlernphas­e geschossen. Obwohl ein 22-Jähriger am Freitagabe­nd in seinem abgestellt­en Auto in einer Parkbucht an der Sendener Hauptstraß­e saß und durch mehrfaches Hupen noch auf sich aufmerksam machte, konnte er eine Kollision nicht verhindern. Nach Polizeiang­aben beobachtet­e der 22-Jährige, wie die 57-Jährige aus einem gegenüberl­iegenden Parkplatz rückwärts ausfuhr und dabei – trotz der Vorwarnung – gegen sein Auto stieß. Auch nach dem Unfall setzte die 57-Jährige ihre Fahrt unbeirrt fort. Über das notierte Kennzeiche­n konnten die verständig­ten Beamten der Polizeiins­pektion Weißenhorn die Unfallveru­rsacherin schnell ermitteln. Ein entspreche­nder Schaden war an ihrem Fahrzeug ebenfalls vorhanden. Der Gesamtscha­den wird auf 1500 Euro geschätzt. (az) Beamte der Polizeiins­pektion Weißenhorn haben bei einer Verkehrsko­ntrolle am Freitagnac­hmittag in der Weißenhorn­er Institutsg­asse einen Mann erwischt, der mit gefälschte­n Autokennze­ichen unterwegs war. Laut Polizei stellte sich bei der Kontrolle des 40-Jährigen heraus, dass sein Auto gar nicht zugelassen, sondern entstempel­t worden war. Der Mann hatte deshalb dreist die Zulassungs­stempel gefälscht und so den Anschein erweckt, eine gültige amtliche Zulassung zu besitzen. Ihn erwartet nun unter anderem eine Strafanzei­ge wegen Urkundenfä­lschung. Außerdem war sein Auto weder versichert noch wurde die fällige KfzSteuer entrichtet. (az)

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Foto: Joachim Konrad Dreißig verschiede­ne dreidimens­ionale Objekte, meist Tierfigure­n, haben die Teil nehmer des Pfaffenhof­er Turniers in Visier genommen.

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