Fokus richtet sich auf das Spiel gegen Mexiko
Das letzte Vorbereitungsspiel am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien wird auch für die Nummer eins zum letzten Härtetest. Das Comeback-Spiel gegen Österreich sei für ihn persönlich „sehr wichtig“gewesen, betonte Neuer, ebenso das „ehrliche Feedback der Mitspieler und Trainer“. Mit seinem Leistungsstand vor seiner dritten WM als Deutschlands Nummer 1 sei er „aktuell sehr zufrieden“, sagte Neuer.
Der Stamm der 2014er Weltmeister von Rio um eben Neuer, Mats Hummels, Sami Khedira, Mesut Özil, Thomas Müller und Jerome Boateng, der am Dienstag ins Mannschaftstraining einsteigen wird, soll es also richten in Russland. „Seine Verletzung ist völlig ausgeheilt“, berichtete Löw über Bayern-Verteidiger Boateng.
Alles ist ausgerichtet auf das erste Gruppenspiel der Weltmeisterschaft gegen Mexico am 17. Juni. Löws Blick geht nur noch nach vorne, nicht mehr zurück. der ehemalige Schalker in der vergangenen Saison englischer Meister. Die Profis der Premier League wählten Sané zudem zum besten Nachwuchsspieler. Der Branchendienst Transfermarkt listet ihn mit einem Marktwert von 90 Millionen Euro auf. Kein anderer deutscher Spieler, nicht einmal Toni Kroos, ist höher eingestuft.
Zudem hat Sané eine Qualität, die kaum ein anderer Kicker in Löws Aufgebot hat. Er ist einer, der Situationen nahezu im Alleingang lösen kann: mit seiner Schnelligkeit, seiner Dribbelstärke. Einer, den man hineinwerfen kann, wenn sonst nichts mehr geht. Löw verzichtet nun darauf – zum völligen Unverständnis seines ehemaligen Kapitäns Michael Ballack. Der schrieb auf Twitter: „Leroy Sané, der beste junge Spieler in der Premier League, muss zu Hause bleiben. Jogi, nicht dein Sane-Tag heute?!“
Offenbar hat sich Sané im Vorfeld der WM verdribbelt. Löw ließ gestern keinen Zweifel daran, dass er mit der Entwicklung des Talents in der Nationalmannschaft nicht ganz zufrieden ist. Dessen Konkurrent Julian Brandt aus Leverkusen etwa hätte beim Confed Cup starke Leistungen gezeigt. Das Turnier vor einem Jahr hatte Sané, der bislang in keinem seiner Länderspiele überzeugen konnte, wegen einer nicht zwingend notwendigen Nasen-OP verpasst. Stattdessen nutzte er den Sommer dazu, um sich ein Tattoo von sich selbst in einer Jubelpose stechen zu lassen – über den ganzen Rücken. Nun ja.
Eines macht die Entscheidung von Löw nochmals klar: Der Bundestrainer hat keine Angst vor unpopulären Entscheidungen. Das kann auch sehr wertvoll sein.