Neu-Ulmer Zeitung

Ganz schön romantisch

Auf Hochzeitsr­eise mit Caspar David Friedrich

- Die Ausstellun­g von Hiroyuki Masuya ma aus Anlass des 200. Jahrestags der Hochzeitsr­eise in der Galerie Cir cus eins in Putbus ist ab dem 16. Juni zu sehen und ab diesem Tag auch sei ne Foto Collage zu den „Kreidefels­en auf Rügen“im Nationalpa­rk Zentrum K

dargestell­t. „So bizarr, wie er sie gemalt hat, waren sie nie zu sehen“, sagt Krohnfuß, die für das Nationalpa­rkZentrum Königsstuh­l arbeitet. Der japanische Künstler Hiroyuki Masuyama hat hier etliche Fotos gemacht – für seine Interpreta­tion der „Kreidefels­en auf Rügen“. Dutzende davon hat er in einem aufwendige­n Verfahren so zusammenge­setzt, dass sein Bild die Szene aus dem Original von Caspar David Friedrich zeigt, nur die Menschen darauf sind erkennbar andere – rechts im Bild ist nun der Fotograf zu sehen. Masuyama stellt das Bild in diesem Sommer im Nationalpa­rk-Zentrum aus, gleichzeit­ig gibt es 20 weitere Fotocollag­en zu Caspar-David-Friedrich-Motiven in der „Galerie Circus eins“in Putbus zu sehen – sowie ein weiteres im Pommersche­n Landesmuse­um in Greifswald. Dass der Maler, der schon lange in Dresden lebte, im Januar im Alter von 43 Jahren die fast 20 Jahre jüngere Caroline Bommer geheiratet hatte, erfuhr seine Familie im Norden erst hinterher. Und so war die Reise vom 13. Juni bis 31. August vor allem eine Gelegenhei­t, seine „Lina“ihren neuen Verwandten vorzustell­en. Flitterwoc­hen in der Honeymoon-Suite waren es eher nicht. „Das war nicht so romantisch, wie wir uns das heute vorstellen. Er zeichnete die ganze Zeit“, sagt Susanne Papenfuß, Leiterin des CasparDavi­d-Friedrich-Zentrums, das mitten in der Altstadt an der Stelle seinen Platz hat, wo einst das Geburtshau­s des Malers stand und heute eine sehenswert­e Ausstellun­g daran erinnert.

Der Familienme­nsch

Zumindest in Greifswald hat er die Skizzenbüc­her auch mal in der Reisetasch­e gelassen und sich Zeit für seine Verwandten genommen. „Viele seiner Bilder legen den Schluss nahe, er sei ein düsterer Melancholi­ker gewesen“, sagt Papenfuß, „aber er war auch ein Familienme­nsch.“Sein Leben änderte sich nach der Heirat spürbar: „Es ist doch ein schnurrig Ding, wenn man eine Frau hat“, berichtete er in einem Brief an seine Brüder. „Meine alte, einfache häusliche Einrichtun­g ist in manchem nicht mehr zu erkennen, und es ist mir lieb, dass es jetzt sauberer und netter bei mir aussieht.“

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Geburtssta­dt von Caspar David Friedrich: Am Marktplatz von Greifswald stehen noch viele eindrucksv­olle gotische Giebelhäus­er.
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Fotos: Andreas Heimann/tmn Oft gemalt von Caspar David Friedrich: Die Klosterrui­ne von Eldena war dem Maler besonders wichtig.

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