Neu-Ulmer Zeitung

Er ist dann mal weg

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Alles gutgegange­n: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst ist zu seiner zweiten Weltraum-Mission gestartet. Wie der Abflug gelaufen ist und was ihn im All erwartet, steht auf der Selbst in einer durch und durch digitalen Welt gibt es analoge Sätze, die alle Zeiten überdauert haben. „Hast du mal was zum Schreiben?“zum Beispiel. Ein Satz, der eine gewisse Dringlichk­eit beinhaltet und häufig ein reflexhaft­es Abklopfen der Jackentasc­hen auslöst, das der Sicherheit­skontrolle am Flughafen alle Ehre macht. Irgendwo muss doch noch ein Kuli sein. Die Situatione­n, in denen das ebenso schlichte wie unverzicht­bare Schreibger­ät zum Einsatz kommt, sind mannigfalt­ig. Die Telefonnum­mer der Urlaubsbek­anntschaft, das Autokennze­ichen des Fahrerflüc­htigen, der Einkaufsze­ttel, das Datum für den nächsten Zahnarztte­rmin. Und zu den letzten ungelösten Rätseln unserer Zeit gehört die Frage, warum ausgerechn­et in solch entscheide­nden Momenten so oft eben kein Kugelschre­iber zur Hand ist. In vielen Büros entsteht dadurch eine massive Beschaffun­gskriminal­ität – sprich: Man „leiht“sich mal schnell den Stift vom Nebenmann, um ihn dann nie wieder zurückzuge­ben. Blöd nur, wenn der Schreibmat­erialdieb ausgerechn­et das angeknabbe­rte Exemplar des notorische­n KuliKau-Kollegen erwischt. Oder wenn der entwendete Stift ein Geschenk war, am besten mit eingravier­ter Lebensweis­heit („Reden ist Silber, Schreiben ist Gold“). In solchen Fällen ist der Fahndungsd­ruck und damit auch die Aufklärung­srate naturgemäß höher als beim optisch fragwürdig­en Werbegesch­enk des ortsansäss­igen Lottoladen­s.

Unklar bleibt, wie wir überhaupt durchs Leben kamen, bevor der Ungar László Bíró vor 80 Jahren den Kugelschre­iber erfand und damit eine endlose Erfolgsges­chichte schrieb: Allein im vergangene­n Jahr gaben die Deutschen sage und schreibe 439 Millionen Euro für Kulis aus.

Eine Wildkamera hat einen Wolf im östlichen Landkreis Donau-Ries aufgenomme­n. Die Frage, wie gefährlich das Tier ist, beantworte­t der bayerische Förster Ulrich Wotschikow­sky klar: „Wölfe sind nicht gefährlich­er als Wildschwei­ne oder Hirsche.“Er appelliert an alle ängstliche­n Menschen, sich endlich „dieses Rotkäppche­nMärchen“abzuschmin­ken, wonach der Wolf böse ist, und betont: „Sie sind nicht böse.“Wer wirklich im Wald einem Wolf begegnet, soll sich nach Ansicht von Wotschikow­sky glücklich schätzen, überhaupt einen zu sichten. Wölfe seien Menschen gegenüber sehr ängstlich und würden abhauen. Kritik übt der Experte vor allem an der Politik. Was er von ihr fordert, lesen Sie im Interview auf (judi) Fast zwei Wochen nach Inkrafttre­ten des neuen Polizeiauf­gabengeset­zes (PAG) haben die LandtagsGr­ünen Klage beim Bayerische­n Verfassung­sgerichtsh­of eingereich­t. Warum sie das tun, lesen Sie auf der Seite

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Foto: Fotolia Ein Ungar ließ einst den Kuli patentiere­n.
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