Neu-Ulmer Zeitung

Wie der Sohn die große Reise des Papas erlebte

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Bildschirm­en verfolgen – auf denen des DLR in Oberpfaffe­nhofen, wo er nun wieder steht, neben seinem Vater. Insgesamt ein Jahr lang war Flade damals nicht zu Hause. Das Basistrain­ing im Kosmonaute­nAusbildun­gszentrum bei Moskau dauerte so lange. Die Familie musste zu dem Zeitpunkt hinten anstehen. „Als er aus der Kapsel stieg, war er so bleich wie sein Raumanzug“, sagt Sebastian Flade über den Tag der Rückkehr. Der Papa hatte viel Gewicht verloren während seines Aufenthalt­s im Weltraum.

Beginnt Klaus-Dietrich Flade von der Zeit fernab des eigenen Planeten zu erzählen, gerät er noch immer ins Schwärmen. „Wenn die Vorstellun­g und der Glaube vom All sich in Wissen verwandeln, ist das einfach schön.“Jedes Mal fasziniere ihn so ein Ereignis. Aber noch mal in den Kosmos, das muss er nicht. Das, sagt er, wolle er jetzt den Jüngeren überlassen, Menschen wie Alexander Gerst. „Das ist nun sein Job.“

Acht Minuten und 26 Sekunden sind seit dem Abflug der Sojus-Rakete vergangen. Die Schwerelos­igkeit ist erreicht. Das Polizeiprä­sidium Oberbayern Süd wird sich später einen kleinen Scherz erlauben und so etwas wie ein Gedankenex­periment twittern. Fast 28 000 Stundenkil­ometer – mein lieber Schwan! Würde Gerst jetzt bei erlaubten 100 km/h geblitzt werden, würde das bedeuten: „500000 Euro Geldbuße, 1120 Punkte in Flensburg und ca. 70 Jahre Fahrverbot.“

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