Kuka hält an den 4000 Stellen in Augsburg fest
Trotz des Job-Abbaus im Anlagenbau versucht der Roboter-Hersteller insgesamt das Beschäftigungsniveau zu sichern. Die Arbeitnehmer-Vertreter in Schwaben sind von der Politik des chinesischen Eigentümers überzeugt. Der Standort wird erweitert
Die Arbeitnehmer-Vertreter des Augsburger Roboterbauers Kuka sind nach wie vor mit der Politik des chinesischen Eigentümers Midea zufrieden. So sagte Betriebsratsvorsitzender Armin Kolb am Rande der Hauptversammlung am Mittwoch unserer Zeitung: „Es läuft gut mit den Chinesen. Das Engagement der Asiaten sichert die Arbeitsplätze in Augsburg ab. Ich hoffe, das bleibt so.“Die Nachfrage nach Robotern wächst in dem asiatischen Land bekanntlich stürmisch. Kuka erhofft sich durch Midea einen besseren Zugang zu dem chinesischen Markt.
Für die rund 4000 Augsburger Kuka-Beschäftigten gab es bei dem um nationale Interessen besser wahren zu können. So warnte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, jüngst: „Die zunehmenden Übernahmen deutscher Unternehmen in Schlüsselindustrien können gefährlich werden.“Der Gewerkschafter glaubt: „Dahinter steckt eine strategische Ausrichtung Chinas. Das darf man nicht unterschätzen.“Lemb spricht sich dafür aus, dass künftig der Staat Investments ausländischer Firmen wie aus China schon ab einer Beteiligung von zehn und nicht wie bisher ab 25 Prozent prüfen kann. Der IG-Metall-Mann fordert jedenfalls eine „zielgerichtete Gegenstrategie“. Der Gewerkschafter sieht das Engagement chinesischer Firmen in Deutschland skeptischer als noch „vor zwei, drei Jahren“.
Augsburgs IG-Metall-Chef Leppek hatte für Kuka einen aus Beschäftigtensicht besonders komfortablen Vertrag mit Midea mit ausgehandelt. So sind Arbeitsplätze und Standorte für siebeneinhalb Jahre bis Ende 2023 gesichert. Ein Erfolg für den Gewerkschafter, der die Chinesen einst als Investoren willkommen hieß. Doch Leppek betonte gegenüber unserer Zeitung jetzt: „Wir dürfen keinen Ausverkauf unserer Schlüsselindustrien zulassen.“In Richtung Bundesregierung machte er deutlich, dass die Politik die Betriebsräte vor Ort nicht alleinlassen dürfe, wenn Firmen etwa von chinesischen Investoren übernommen werden. In Erinnerung an den Einstieg von Midea bei Kuka sagte Leppek: „Damals hat uns Beschäftigten-Vertretern keiner geholfen, weder der einstige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel noch Bundeskanzlerin Angela Merkel.“
Der Gewerkschafter ist auf alle Fälle ein überzeugter Kukaner, wie sich die Mitarbeiter und Freunde des Roboterbauers nennen. Nicht nur, dass er wie Reuter eine Krawatte in orangener Kuka-Farbe bei der Hauptversammlung trug. Der IG-Metaller mit Schuhgröße 46 überraschte auch dank seiner grauen, sportlichen Schuhe mit orangener Kuka-Aufschrift und Schuhbändern in Firmenfarbe. Reuter verkniff sich das und räumte in seiner Rede vor den Aktionären ein: „Häufig werde ich gefragt, warum ich glaube, dass es mit den Chinesen gut geht.“Seine Antwort darauf laute: „Ganz unabhängig von den Eigentümern traue ich Kuka – den Mitarbeitern – den Erfolg zu.“Das Unternehmen könne ein Vorbild für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit sein.
Reuter sieht Kuka auf dem richtigen Weg: „Wir sind von einem schwäbischen Mittelständler zu einem