Die Piraten sind zurück
Kriminelle machen die Küsten von Venezuela und Guyana unsicher. Die Opfer sind nicht nur einheimische Fischer, sondern auch Touristen – und die Zahl der Überfälle steigt
sche Mutterland brachten. Nun erleben sie eine moderne Renaissance – befeuert von Wirtschaftskrise, korrupten Sicherheitskräften und gescheiterten Staaten.
Besonders viele Angriffe verzeichnen die Behörden vor der 2700 Kilometer langen Küste Venezuelas und des benachbarten Guyana. In der Karibik haben nach Angaben der Organisation „One Earth Future“die Zwischenfälle im vergangenen Jahr um 160 Prozent zugenommen. 2017 wurden dort insgesamt 71 Angriffe verzeichnet, allein in Guyana starben in diesem Jahr bereits fünf Menschen bei Piratenangriffen auf See. Experten zufolge sind vor Guyana und Suriname schon länger kriminelle Piratenbanden aktiv, die nun offenbar im Angesicht der politischen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela Nachahmer gefunden haben.
„Es gibt zwei Arten von modernen Piraten heute in Venezuela: die professionell operierenden Kommandos und die gewalttätigen Kleinkriminellen“, sagt der Kapitän der Handelsmarine, José Bellaben. Der erste in den Medien kolportierte Piratenangriff in Venezuela fand 2014 in Arapito im Bundesstaat Sucre statt, wo über Weihnachten 300 von schwer bewaffneten, vermummten Angreifern in Schnellbooten ausgenommen wurden. Seither hat sich der Modus Operandi auf die ganze Küste ausgebreitet. Wegen des drohenden Staatsbankrotts sowie Ersatzteilmangels ist die venezolanische Küstenwache auf ein Minimum zusammengeschrumpft und vielerorts nicht mehr operationsfähig. Razzien der Nationalgarde sind ineffizient, die Bevölkerung wirft den Sicherheitskräften Komplizenschaft mit den Banden vor. Fischerorte haben darum bewaffnete Selbstverteidigungskommandos eingerichtet.
Hauptangriffsziel der modernen Seeräuber sind ankernde Jachten und Segelboote. Aber auch Fischer und Frachter gehören zu den Opfern. Und selbst Strandurlauber ergreifen Vorsichtsmaßnahmen. Keiner geht mehr allein am Strand spaTouristen zieren. Kaum ein Tourist betrachtet in Rio Chico noch den Sonnenuntergang. Auch die wenigen noch verbliebenen fliegenden Händler machen sich lange vor der Dunkelheit auf den Heimweg. Die Besitzer von Segel- und Motorbooten starten nur noch im Konvoi zu Ausflugstouren.
Die paradiesische Halbinsel Paria ist inzwischen völlig unter Kontrolle der Drogenmafia, die die dortigen Strände als Lande- und Umschlagplatz nutzt. In Punta de Araya ankerte einst die viertgrößte Thunfisch-Fangflotte der Welt. Durch die Wirtschaftskrise ist die Industrie eingebrochen. „Viele Arbeitslose haben sich zu kriminellen Banden zusammengeschlossen und schmuggeln Drogen oder Nahrungsmittel von der benachbarten Karibikinsel Trinidad, rauben Fischerboote aus, stehlen deren Motoren und Netze – und ertränken oder erschießen die Besatzung“, erzählt Gewerkschaftsführer Jose Antonio Garcia.
In Tortuga Lodge sind die Bungalows vernagelt und der Wachmann findet höchstens noch einen gestrandeten Wal, so wie neulich. Doch noch bevor die Naturschutzbehörde eintraf, hatten ihn hungrige Fischerfamilien zerlegt und das Fleisch untereinander aufgeteilt. Eine Polizistin in Südindien hat sich eines ausgesetzten Babys erbarmt und es gestillt. Der kleine Junge sei sehr schwach gewesen und habe kein Lebenszeichen mehr gezeigt, sagte die Polizistin Archana Shivanandiyya. „Da konnte ich meinen Mutterinstinkt nicht unterdrücken“, berichtete die 31-Jährige, die erst vor kurzem ein Kind zur Welt gebracht hatte. Shivanandiyya und ihre Kollegen hatten das Baby in einer Plastiktüte nahe einer Baustelle im Süden der Hightech-Metropole Bangalore gefunden. Eine Hundebesitzerin hat in Rheinau in Baden-Württemberg ihren eigenen Schäferhund gebissen – und zwar ins Ohr und in die Nase. Der Grund: Der Schäferhund hatte einen Mischlingshund angefallen und nicht mehr losgelassen. Zuvor hatte der Schäferhund des Paars ohne Leine in einem Bach gebadet, als eine Spaziergängerin mit ihrem Hund vorbeikam. Der Schäferhund griff dann den angeleinten Mischlingshund an. Bei dem Kampf wurden auch die drei Hundebesitzer und der Mischling verletzt.