Das Duell auf Augenhöhe
Die Finalserie zwischen Berlin und den Bayern begeistert nicht nur die Fachwelt. Wem die Ulmer Fans die Daumen drücken und was Experten aus der Region meinen
Schon das erste Spiel der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft zwischen Bayern München und Alba Berlin hat nicht nur die Fachwelt begeistert. Die Albatrosse gewannen am Sonntag in einer dramatischen Partie mit 106:95 nach Verlängerung im Audi-Dome und können sich heute (19 Uhr) vor einer Riesenkulisse in der Mercedes-Benz-Arena einen Matchball sichern. Schon im Vorverkauf wurden mehr als 12000 Karten an den Fan gebracht. Die Anhängerschaft von Ratiopharm Ulm drückt größtenteils Berlin die Daumen. Die Fanfreundschaft wurde schon beim Top-Four im Februar zelebriert, für Spiel drei der Finalserie in München gibt es Karten bei Fan-Attack. Auf der FacebookSeite des Ulmer Fanclubs wird kein Hehl aus den Sympathien gemacht: „Wir wollen unsere Berliner Freunde unterstützen.“Wir haben Fachleute aus der Region um ihre Einschätzung des Duells der derzeit besten deutschen Basketball-Mannschaften gebeten. ● (Kapitän OrangeAcademy): „Ich habe das letzte Viertel und die Verlängerung des ersten Finalspiels gesehen und ich muss sagen: Hohes Tempo, viele Körbe und sehr schön anzuschauen. Das Ergebnis hat mich nicht überrascht. Berlin spielt schon die gesamte Saison auf hohem Niveau und hat dieses Niveau stabilisiert. Bei den Bayern hat man dagegen das Gefühl, dass sich der Trainerwechsel kurz vor dem Ende der Hauptrunde auf die Leistung ausgewirkt hat. Sie hatten schon im Viertelfinale gegen Frankfurt große Probleme, sie lagen auch im vierten Halbfinalspiel gegen Bamberg klar hinten, aber dann haben sie Moral bewiesen und die Serie gewonnen. Man sollte sie also noch nicht abschreiben. Aber zunächst führt jetzt Berlin und ich würde mich nicht wundern, wenn Alba deutscher Meister wird.“● (Spieler ScanplusBaskets Elchingen): „Im Fußball bin ich bekanntlich Fan von Bayern München, wo auch mein Bruder Justin spielt. Im Basketball schlägt mein Herz für den NBA-Verein Miami Heat, in Deutschland und insgesamt in Europa habe ich keine besonderen Vorlieben. Ich verlasse mich deswegen bei der Finalserie um die deutsche Meisterschaft auf mein Bauchgefühl und das sagt mir: Bayern München gewinnt Spiel zwei in Berlin, aber insgesamt geht die Serie über fünf Spiele und Alba holt sich den Titel mit einem Sieg in München. Auch deswegen, weil Berlin mit Peyton Siva und Luke Sikma zwei überragende Einzelspieler hat und weil es bei den Bayern seit dem Trainerwechsel nicht mehr ganz rund läuft.“● (früherer Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer in Los Angeles): „Mich hat das Ergebnis des ersten Finalspiels nicht überrascht. Für mich waren die Berliner schon beim Top-Four in Ulm die beste Mannschaft. Irgendwie haben sie es dann im Pokalendspiel gegen die Bayern aber nicht geschafft, das Ding auch zu gewinnen. Aber das ist eine hervorragende Truppe, die ohne einen Superstar auskommt mit einem sehr, sehr guten Trainer. Mich würde es überhaupt nicht überraschen, wenn Alba Meister wird. Die Bayern fand ich in der Hauptrunde, vor den ganzen Verletzungen und vor dem Trainerwechsel, besser als in den Play-offs. Allerdings wird das viel diskutierte Kommunikationsproblem zwischen den Bayern-Spielern und ihrem Trainer Dejan Radonjic wegen dessen nicht perfektem Englisch meiner Ansicht nach überbewertet. In einer Auszeit kommt bei einem Spieler sowieso gar nicht viel an, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Es geht um den nächsten Angriff oder die nächste Verteidigungssequenz und vor allem geht es darum, den Spielfluss des Gegners zu unterbrechen. Das verstehen die Spieler schon, das sind ja erfahrene Profis.“● (Trainer Ratiopharm Ulm): „Ich habe das erste Finalspiel nur teilweise sehen können. Ich war beim NBA-GlobalCamp in Treviso und saß bei einem anderen Basketballspiel auf der Tribüne. Aber das, was ich gesehen habe, das sah nach einem tollen Basketballspiel aus. Ich sehe die Berliner jetzt ganz leicht im Vorteil. Zunächst einmal führen sie natürlich in der Serie, sie haben gegen Ende der Hauptrunde den besten Basketball gespielt, sie wirken sehr eingespielt und sie haben anders als die Bayern keinen Trainerwechsel zu verkraften.“ Bereits zum vierten Mal veranstaltet der Reit-, Fahr- und Zuchtverein Babenhausen heuer auf seinem Gelände an der Klosterbeurer Straße ein Dressurturnier. Start ist am heutigen Donnerstag, 7. Juni, um 10 Uhr. Bis Sonntag, 10. Juni, werden parallel auf zwei Plätzen insgesamt 29 Dressurprüfungen für Pferde und Ponys bis zur Klasse S*** laufen. Immerhin 209 Reiter aus ganz Deutschland haben sich für insgesamt 800 Startplätze angemeldet. Außerdem stehen Qualifikationen zum Bundeschampionat auf dem Programm. (clb)