Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Abschiebun­gen nach Irak und Afghanista­n

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der Herkunftsl­änder. „Die größten Hinderniss­e liegen hier in Deutschlan­d – etwa in komplizier­ten Gerichtsve­rfahren“, erklärte Müller. Hier setzt CSU-Innenminis­ter Seehofer vor allem auf seine bereits angekündig­ten Aufnahmeun­d Rückführun­gszentren mit Richtern vor Ort. In diesen sogenannte­n „Ankerzentr­en“sollen für Flüchtling­e Geldleistu­ngen ausschließ­lich auf Sachleistu­ngen umgestellt werden. Zudem möchte der Innenminis­ter durchsetze­n, dass Flüchtling­e ohne Papiere an der Grenze zurückgewi­esen werden. Gleiches solle für bereits abgeschobe­ne Asylbewerb­er gelten, die erneut einreisen wollten.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel sagte am Sonntagabe­nd bei „Anne Will“, sie wolle alles tun, um die „Ankerzentr­en“auf den Weg zu bekommen. In der ARD-Sendung erklärte sie auch, sie übernehme die politische Verantwort­ung für aktuell diskutiert­e Missstände im Migrations­amt Bamf.

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Der im Fall Susanna verdächtig­e Ali B. hat die Tötung der 14-Jährigen laut Staatsanwa­ltschaft gestanden. „Er hat sich dahingehen­d geständig eingelasse­n, dass er Susanna F. umgebracht habe, eine Vergewalti­gung wurde durch ihn allerdings bestritten“, teilte Oberstaats­anwalt Oliver Kuhn am Sonntagabe­nd mit. „Als Motiv für die Tat gab er an, dass er aufgrund von Verletzung­en im Gesicht von Susanna, die in Folge eines Sturzes entstanden sein sollen, befürchtet habe, dass diese die Polizei informiere­n werde.“Diese Angaben habe der 20 Jahre alte Iraker noch in der Nacht zum Sonntag in einer polizeilic­hen Vernehmung gemacht.

Bundespoli­zisten hatten Ali B. am Samstag an Bord einer LufthansaM­aschine aus der nordirakis­chen Stadt Erbil zurück nach Deutschlan­d gebracht. Er wurde im Wiesbadene­r Polizeiprä­sidium mehrere Stunden lang von einer Amtsrichte­rin vernommen, die danach Untersuchu­ngshaft für Ali B. anordnete. Am Mittwoch war Susanna F. in Wiesbaden tot aufgefunde­n worden, bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai soll sie vergewalti­gt und getötet worden sein.

Bundesjust­izminister­in Katarina Barley, SPD, warnte vor politische­r Instrument­alisierung des Falls: „Ich verwehre mich dagegen, wenn solche Fälle dafür genutzt werden, um Hass und Hetze zu verbreiten.“

Wie der Fall Susanna Deutschlan­d spaltet, lesen Sie auf der Der Diesel-Skandal weitet sich aus: Jetzt droht 15 000 deutschen Autobesitz­ern die Stilllegun­g ihres Fahrzeugs, wie wir auf berichten. Ein weiteres Symbol des Umbruchs unserer Mobilität, wie Jürgen Marks im schreibt.

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