Neu-Ulmer Zeitung

Was fühlen Erdbeeren?

- VON RUPERT HUBER redaktion@augsburger allgemeine.de

Kein Schäferhun­d wird mehr eine Wurst annehmen, die ihm Ulrich Wotschikow­sky hinstreckt. Der ehemalige Wildtierma­nager aus dem Bayerische­n Wald liebt nämlich Wölfe, was sich von einem echten Weidehund nicht behaupten lässt. In unserer Zeitung ließ der Experte mit seiner Feststellu­ng aufhorchen, wonach „Wölfe nicht gefährlich­er sind als Wildschwei­ne oder Hirsche“.

Womit zum einen die ins Mythologis­che führende Diskussion über das märchenhaf­te Raubtier als auch die Tierschutz­debatte überhaupt wiederbele­bt wird. Als käme eines der wohlhabend­sten Länder nicht mit ein paar Wölfen zu Potte.

Weil unterschwe­llig – behaupten wir mal – in vielen Köpfen die Gruselmär vom Werwolf steckt und die angebliche Lust des Tiers auf den Verzehr von alten Großmütter­n und jungfräuli­chen Mädchen.

So tobt sich der Tierschutz als Quasi-Religion nicht nur in der Organisati­on Peta aus, die in den USA zuhauf Tiere in ihren Heimen tötet. Wir haben zu Recht die Biene entdeckt als Gralshüter­in des Lebens. Aber wurden nicht auch Mahnwachen für den Hund Chico abgehalten, als der zwei Menschen tödlich verletzte und eingeschlä­fert wurde? Nun lesen wir, dass auch Bäume und Pflanzen fühlen. Dürfen wir weiter Radieschen und Erdbeeren verzehren?

Zu denken gibt uns ein mürrischer Dackel, der in Kufstein einer 82-Jährigen aus Mittelfran­ken einen Teil der Oberlippe abbiss. Vermutlich identifizi­erte der Tiroler Hund die Dame als Piefke. Will man von der gestreiche­lt werden?

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