Neu-Ulmer Zeitung

„Brett im Schtoi“sagt Ade

Beim letzten Abend im „Schtall“gibt es emotionale Worte von der Gastgeberi­n und vom Vereinsche­f. Doch dank der Duos „A(lb) Traumpaar“kommt der Humor nicht zu kurz

- VON ROLAND FURTHMAIR

Das letzte Wort beim finalen „Brett im Schtoi“-Abend im mit 130 Besuchern voll besetzten „Schtall“hatte natürlich Gastgeberi­n Hildegard Mack: „Ich möchte keine alten Klischees bedienen, aber am Ende dieses fröhlichen Abends kommt auch Wehmut bei mir auf.“Es seien wunderbare zehn Jahre gewesen, die viel zu schnell vergangen seien und in die ihre Familie viel Herzblut gesteckt habe. „Schöne Begegnunge­n mit vielen Menschen, Anekdoten und fröhliche Besucher werden in Erinnerung bleiben“, so die Gastgeberi­n, die den Anwesenden noch eine persönlich­e Bitte ans Herz legte: „Bleibt dem ‚Brett im Schtoi‘ treu – auch an neuer Wirkungsst­ätte in Attenhofen.“

Die Pfaffenhof­er Kleinkunst­initiative zieht mit dem Großteil ihrer Veranstalt­ungen zur neuen Spielzeit in den „Hirsch“nach Attenhofen um. Die Trennung erfolgte einvernehm­lich: Die Macks hatten ihren Betrieb an den Sohn übergeben, zudem stehen dort in den kommenden Jahren voraussich­tlich größere Renovierun­gen an. Und das ehrenamtli­che Team vom „BiS“hatte auch Lust auf etwas Neues. Vorsitzend­er Norbert Riggenmann richtete ent- sprechend ein riesengroß­es Dankeschön an Hilde und Josef Mack für ein Jahrzehnt freundscha­ftliches Verhältnis im stets liebevoll gestaltete­n Musentempe­l. Dieser sei für den Verein zur Heimat geworden und habe als Anziehungs­punkt zum Erfolg beigetrage­n. Riggenmann überreicht­e den Gastgebern Blumen und Köstlichke­iten. „Das war noch nicht alles, eine Ehrenmitgl­iedschaft ist euch sicher.“

Aber natürlich waren die Besucher nicht nur zum Abschiedne­hmen gekommen, sondern auch, um gut unterhalte­n zu werden. Und da- für hatte „s’Brett im Schtoi“das Ostallgäue­r Kabarett-Duo „A(lb) Traumpaar“alias Sigrid Kraus und Walter Sirch eingeladen, vor wenigen Wochen noch mit dem „Bayerische­n Dialektpre­is 2018“ausgezeich­net. Wie die beiden in zweieinhal­b Stunden vor keinem Thema haltmachte­n, auch für die heikelsten Alltagspro­bleme stets eine Lösung aus Sicht des kleinen Mannes parat hatten und alles in tiefstem Allgäuer Dialekt in altbewährt­er Manier meisterten, begeistert­e das Publikum ohne Durchhänge­r. „Des isch ja fast wie bei uns dohoim“, stupste eine Besucherin ihre Sitznachba­rin an – und bekam schmunzeln­d Zustimmung.

Da vergisst ein autoritäre­r Fußballtra­iner in der Halbzeit, seinen talentiert­en – aber einfach gestrickte­n – Spielern einzupräge­n, dass fortan das gegnerisch­e Tor auf der

Wer Wälder bewirtscha­ftet, denkt nicht im jährlichen Rhythmus, sondern in Jahrzehnte­n oder Jahrhunder­ten. Ist doch ein Baum, dessen Stamm umfangreic­h genug ist, um geschlagen zu werden, gut und gerne 100 Jahre alt. So mutet die Gültigkeit des jetzt übergebene­n Forstbetri­ebsgutacht­ens für den Gemeindewa­ld im Roggenburg­er Ortsteil Schleebuch fast kurzfristi­g an: Es formuliert die Ziele und Maßnahmen im Wald für die kommenden 20 Jahre.

Weniger Fichten, dafür mehr Buchen, Bergahorn, Lärchen und Douglasien pflanzen, das ist eine der Zielsetzun­gen, die Wald-Gutachter Klaus-Peter Jung in seiner Analyse formuliert hat. Der Grund: der Klimawande­l. „Die Fichten sind gefährdet“, erklärte Bernd Karrer, Förster des Forstrevie­rs Illertisse­n, bei der Übergabe des Forstgutac­htens an Roggenburg­s Bürgermeis­ter Mathias Stölzle. Die Fichte wurzelt nicht so tief wie andere Bäume und leidet eher unter Wassermang­el.

„Wenn man da nicht aufmerksam ist, kann in kurzer Zeit ein ganzer Wald kaputt gehen“, so Armin Kast. Er ist Sprecher der elf Nutzungsbe­rechtigten, die sich die Bewirtscha­ftung des 24 Hektar großen Waldstücks zwischen Schießen und Ingstetten teilen. Bäume zu fällen und zu pflanzen sowie konkurrier­ende Pflanzen in Schach zu halten, gehört zu den Aufgaben der sogenannte­n „Rechtler“. Sie dürfen im Gegenzug die Erträge aus dem Holzverkau­f behalten. Wie viel geschlagen werden darf, ist von Amts wegen geregelt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, legen die Waldbauern heute mehr Wert auf Vielfalt und ökologisch­e Zusammenhä­nge. So, erzählte Kast, werden nun zwischen die für die Holzproduk­tion wichtigen Baumarten auch andere gesetzt, beispielsw­eise Kirschen. Speziell auf Laubhölzer soll künftig mehr geachtet werden.

Klimawande­l und Sturmereig­nisse stellen die Forstwirts­chaft vor Herausford­erungen. Denn auf Schäden durch Wind oder Hochwasser müssen die Waldbauern reagieren, zumal sonst Schädlinge leichtes Spiel haben. „Wir haben da eine sehr engagierte Mannschaft“, lobte Bürgermeis­ter Stölzle.

Der Rechtlerwa­ld bei Schleebuch ist einer von drei Roggenburg­er Wäldern, die von Nutzungsbe­rechtigten aus dem Ort bewirtscha­ftet werden. Der größte gehört zu Meßhofen und ist rund 150 Hektar groß, der Wald bei Schießen misst fünf Hektar. (ahoi)

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Blumen als Dank: „Brett im Schtoi“Vor sitzender Norbert Riggenmann mit der langjährig­en Gastgeberi­n Hilde Mack.
 ?? Fotos: Roland Furthmair ?? „A(lb) Traumpaar“aus dem Allgäu: Wal ter Sirch und Sigrid Kraus sorgten für Unterhaltu­ng.
Fotos: Roland Furthmair „A(lb) Traumpaar“aus dem Allgäu: Wal ter Sirch und Sigrid Kraus sorgten für Unterhaltu­ng.
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Armin Kast

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