„Brett im Schtoi“sagt Ade
Beim letzten Abend im „Schtall“gibt es emotionale Worte von der Gastgeberin und vom Vereinschef. Doch dank der Duos „A(lb) Traumpaar“kommt der Humor nicht zu kurz
Das letzte Wort beim finalen „Brett im Schtoi“-Abend im mit 130 Besuchern voll besetzten „Schtall“hatte natürlich Gastgeberin Hildegard Mack: „Ich möchte keine alten Klischees bedienen, aber am Ende dieses fröhlichen Abends kommt auch Wehmut bei mir auf.“Es seien wunderbare zehn Jahre gewesen, die viel zu schnell vergangen seien und in die ihre Familie viel Herzblut gesteckt habe. „Schöne Begegnungen mit vielen Menschen, Anekdoten und fröhliche Besucher werden in Erinnerung bleiben“, so die Gastgeberin, die den Anwesenden noch eine persönliche Bitte ans Herz legte: „Bleibt dem ‚Brett im Schtoi‘ treu – auch an neuer Wirkungsstätte in Attenhofen.“
Die Pfaffenhofer Kleinkunstinitiative zieht mit dem Großteil ihrer Veranstaltungen zur neuen Spielzeit in den „Hirsch“nach Attenhofen um. Die Trennung erfolgte einvernehmlich: Die Macks hatten ihren Betrieb an den Sohn übergeben, zudem stehen dort in den kommenden Jahren voraussichtlich größere Renovierungen an. Und das ehrenamtliche Team vom „BiS“hatte auch Lust auf etwas Neues. Vorsitzender Norbert Riggenmann richtete ent- sprechend ein riesengroßes Dankeschön an Hilde und Josef Mack für ein Jahrzehnt freundschaftliches Verhältnis im stets liebevoll gestalteten Musentempel. Dieser sei für den Verein zur Heimat geworden und habe als Anziehungspunkt zum Erfolg beigetragen. Riggenmann überreichte den Gastgebern Blumen und Köstlichkeiten. „Das war noch nicht alles, eine Ehrenmitgliedschaft ist euch sicher.“
Aber natürlich waren die Besucher nicht nur zum Abschiednehmen gekommen, sondern auch, um gut unterhalten zu werden. Und da- für hatte „s’Brett im Schtoi“das Ostallgäuer Kabarett-Duo „A(lb) Traumpaar“alias Sigrid Kraus und Walter Sirch eingeladen, vor wenigen Wochen noch mit dem „Bayerischen Dialektpreis 2018“ausgezeichnet. Wie die beiden in zweieinhalb Stunden vor keinem Thema haltmachten, auch für die heikelsten Alltagsprobleme stets eine Lösung aus Sicht des kleinen Mannes parat hatten und alles in tiefstem Allgäuer Dialekt in altbewährter Manier meisterten, begeisterte das Publikum ohne Durchhänger. „Des isch ja fast wie bei uns dohoim“, stupste eine Besucherin ihre Sitznachbarin an – und bekam schmunzelnd Zustimmung.
Da vergisst ein autoritärer Fußballtrainer in der Halbzeit, seinen talentierten – aber einfach gestrickten – Spielern einzuprägen, dass fortan das gegnerische Tor auf der
Wer Wälder bewirtschaftet, denkt nicht im jährlichen Rhythmus, sondern in Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Ist doch ein Baum, dessen Stamm umfangreich genug ist, um geschlagen zu werden, gut und gerne 100 Jahre alt. So mutet die Gültigkeit des jetzt übergebenen Forstbetriebsgutachtens für den Gemeindewald im Roggenburger Ortsteil Schleebuch fast kurzfristig an: Es formuliert die Ziele und Maßnahmen im Wald für die kommenden 20 Jahre.
Weniger Fichten, dafür mehr Buchen, Bergahorn, Lärchen und Douglasien pflanzen, das ist eine der Zielsetzungen, die Wald-Gutachter Klaus-Peter Jung in seiner Analyse formuliert hat. Der Grund: der Klimawandel. „Die Fichten sind gefährdet“, erklärte Bernd Karrer, Förster des Forstreviers Illertissen, bei der Übergabe des Forstgutachtens an Roggenburgs Bürgermeister Mathias Stölzle. Die Fichte wurzelt nicht so tief wie andere Bäume und leidet eher unter Wassermangel.
„Wenn man da nicht aufmerksam ist, kann in kurzer Zeit ein ganzer Wald kaputt gehen“, so Armin Kast. Er ist Sprecher der elf Nutzungsberechtigten, die sich die Bewirtschaftung des 24 Hektar großen Waldstücks zwischen Schießen und Ingstetten teilen. Bäume zu fällen und zu pflanzen sowie konkurrierende Pflanzen in Schach zu halten, gehört zu den Aufgaben der sogenannten „Rechtler“. Sie dürfen im Gegenzug die Erträge aus dem Holzverkauf behalten. Wie viel geschlagen werden darf, ist von Amts wegen geregelt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, legen die Waldbauern heute mehr Wert auf Vielfalt und ökologische Zusammenhänge. So, erzählte Kast, werden nun zwischen die für die Holzproduktion wichtigen Baumarten auch andere gesetzt, beispielsweise Kirschen. Speziell auf Laubhölzer soll künftig mehr geachtet werden.
Klimawandel und Sturmereignisse stellen die Forstwirtschaft vor Herausforderungen. Denn auf Schäden durch Wind oder Hochwasser müssen die Waldbauern reagieren, zumal sonst Schädlinge leichtes Spiel haben. „Wir haben da eine sehr engagierte Mannschaft“, lobte Bürgermeister Stölzle.
Der Rechtlerwald bei Schleebuch ist einer von drei Roggenburger Wäldern, die von Nutzungsberechtigten aus dem Ort bewirtschaftet werden. Der größte gehört zu Meßhofen und ist rund 150 Hektar groß, der Wald bei Schießen misst fünf Hektar. (ahoi)