Neu-Ulmer Zeitung

Die Flüchtling­spolitik gefällt vielen nicht

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Anwerbebem­ühungen mit ihren simplen Appellen, einfachen Lösungen komplexer gesellscha­ftlicher Zusammenhä­nge und völkischen Parolen.“In Augsburg leben gut 73500 Menschen mit Migrations­hintergrun­d, davon kommen mehr als 20000 aus der ehemaligen Sowjetunio­n. Im Univiertel holte die AfD bei der Bundestags­wahl 22,2 Prozent der Zweitstimm­en.

Davon abgesehen sagt Erben: „Für die große Mehrheit gilt, dass die Integratio­n in die Stadtgesel­lschaft gut gelungen ist.“Bei den älteren Russlandde­utschen gehe man zwar davon aus, dass viele auf staatliche Unterstütz­ung angewiesen seien. Bei den jüngeren aber, im schulische­n und berufliche­n Bereich, seien kaum mehr Unterschie­de zur Bevölkerun­g ohne Migrations­hintergrun­d zu erkennen. Auch das Univiertel habe sich im Laufe der Jahre verändert. Die „Durchmisch­ung“habe zugenommen.

Evelyn Spengler ist mit ihrer Familie von dort weggezogen. Die Schülerin kommt dennoch regelmäßig zurück und trifft sich mit Freunden. Der Großteil hat ebenfalls russische Wurzeln. „Man kennt sich eben, ist gemeinsam aufgewachs­en“, sagt die 18-Jährige. Wenn sie mit ihnen redet, sei das meist eine Mischung aus Deutsch und Russisch. Wenn einem ein bestimmtes Wort nicht einfalle, wechsle man eben in die andere Sprache. „Das klingt dann ab und zu ganz lustig.“

Für die Fußball-WM interessie­rt sie sich nicht besonders. Völlig daran vorbeikomm­en aber werde wohl auch sie nicht, sagt sie. Sie drückt auf jeden Fall Deutschlan­d die Daumen. Und Russland. Hat schon mal gut geklappt, beim 5:0.

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Graffiti im Univiertel in Augsburg: Was ist schon Heimat?

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