Neu-Ulmer Zeitung

Wo Fußball gelebt, ge

In Russland spielen hoch bezahlte Profis um Ruh geht es um Kameradsch­aft, Geselligke­it und Idealismus. W

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Die Luft ist feucht und schwül, Mücken kreisen blutrünsti­g um die verschwitz­ten Spieler. Torwart Sven Stegmann legt sich wie ein Raubtier auf die Lauer und nimmt den Ball ins Visier. Der Keeper des FC Straß gibt sein Bestes, um ein Tor des Gegners FC Blautal zu verhindern. Vergeblich: Gleich darauf heißt es 1:0 für die Gäste. Der 37-Jährige steht seit seiner Jugend im Tor der Blau-Schwarzen. Ein Wechsel zu einem anderen Verein war für Stegmann nie ein Thema. „Weil in Straß die Kameradsch­aft großgeschr­ieben wird“, sagt er. Während es bei der Weltmeiste­rschaft in Russland seit gestern um Ruhm, Eitelkeit und sehr viel Geld geht, ist es im Amateurfuß­ball eben diese Kameradsch­aft, die zählt. Und die Geselligke­it und der Idealismus. Wir haben uns auf den Plätzen und in den Vereinshei­men im Bezirk umgeschaut. Dort, wo das Herz des Fußballs schlägt.

Der Straßer Vereinsche­f Stefan Epple kann es gut verschmerz­en, dass seine Mannschaft in der abgelaufen­en Saison Vorletzter in der untersten Liga war. Im nächsten Jahr könnte es sportlich ja wieder aufwärtsge­hen. Schließlic­h halten die Mannschaft und Fans zusammen. Nicht nur während der 90 Minuten am Wochenende, sondern SV Oberroth weiß, wie sich Nied lagen anfühlen: „Den Wert ei guten Kameradsch­aft spürt m wenn man verloren hat“, sagt 27-jährige Angreifer, der mit Fu ball beim FC Memmingen au schon Geld verdient hat. Beim Oberroth ertönt nach dem Abp der Anpfiff zur dritten Halbz sagt er. „Dann setzen sich alle no einmal zusammen und versuch für das nächste Spiel eine Lösung finden.“Dass er ganz ohne Bez lung spielt, stört „Mitch“nic Auch Abteilungs­leiter Wolfgang scher weiß, dass sein Verein mit d finanziell­en Möglichkei­ten der herklassig­en Konkurrent­en ni mithalten kann. „Unser Kapital die Kameradsch­aft“, sagt er selb bewusst.

Die zählt nicht nur auf dem sen, sondern auch im Alltag: „ helfen uns gegenseiti­g auf der B stelle oder bei Umzügen.“Auch Arbeiten rund um das Vereinshe sei noch nie eine Firma beauftr worden, sagt Fischer und zeigt

 ??  ?? In den unteren Altersklas­sen gibt es nach wie vor keine Personalpr­obleme. Die Buben trainieren und kicken, wie hier beim SV I Trend zu Spielgemei­nschaften.
In den unteren Altersklas­sen gibt es nach wie vor keine Personalpr­obleme. Die Buben trainieren und kicken, wie hier beim SV I Trend zu Spielgemei­nschaften.
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Entspannt mit einem Bierchen an der Bande oder ein gemütliche­s Plätzchen im Schatten – ein schöner Fußball Nachmittag am Platz des SV Oberroth.

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