Was steckt hinter der Brenner Krise?
Seit Monaten sorgen die Blockabfertigungen an der deutsch-österreichischen Grenze für lange Staus und viel Ärger. Warum das so ist und welche Folgen es für Autofahrer hat
Stau am Brenner – eine Nachricht, die kaum mehr überraschen dürfte. Und doch sorgt sie aktuell für großen Streit, verärgerte Auto- und Lastwagenfahrer sowie politische Spannungen zwischen Österreich und Deutschland. Der Grund: Das Land Tirol bremst seit Monaten immer wieder den Lastwagenverkehr am Grenzübergang bei Kufstein und Kiefersfelden aus, um die Autobahn in den Süden zu entlasten. 16 Mal schon in diesem Jahr. Allein in den Pfingstferien an sieben Tagen. Die Folge: kilometerlange Staus quer durch das bayerische Inntal und darüber hinaus.
Diese Woche fand der zweite sogenannte Brenner-Gipfel mit Vertretern der betroffenen Länder und Regionen statt und endete, wenig überraschend, mit weiterem Ärger. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter weigerte sich, eine gemeinsame Erklärung zu unterschreiben. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer, der erst gar nicht nach Bozen gereist war, weil er genau das befürchtet hatte, sprach von schlechtem Stil. Und was bedeutet das für die Lastwagen- und Autofahrer? Die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick:
Was ist eigentlich das Problem?
Im Schnitt passieren täglich mehr als 36 000 Autos und Lastwagen den Brenner und von Jahr zu Jahr werden es mehr. Sowohl Bayern als auch Tirol, Südtirol und das Trentino ächzen unter dem enormen Verkehrsaufkommen