Neu-Ulmer Zeitung

CSU attackiert die Freien Wähler

Die Neu-Ulmer Christsozi­alen bezeichnen das Verhalten der Kreisräte in der Debatte um den Schulneuba­u als „schäbig“. Was der Fraktionsv­orsitzende dazu sagt

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Die jüngste Debatte im Kreistag um den Neubau des NeuUlmer Lessing-Gymnasiums hat ein Nachspiel. In einer Pressemitt­eilung zieht der Neu-Ulmer Stadtverba­nd der CSU gegen die Kreisräte der Freien Wähler vom Leder. Deren Fraktionsc­hef Kurt Baiker will das nicht auf sich sitzen lassen.

Die Freien Wähler hatten den Antrag gestellt, die Planung für den Lessing-Neubau ruhen zu lassen, bis die Staatsregi­erung über den Nuxit entschiede­n hat (wir berichtete­n). Nach den jüngsten Reibereien zwischen Stadt und Kreis Neu-Ulm wegen der Finanzieru­ng eines Grundstück­s sollte dadurch die Debatte entschärft werden: „Die Verschiebu­ng des Projektes bis zur Klärung der Situation der Stadt würde zu einer Beruhigung der Lage führen“, schrieb Fraktionsv­orsitzende­r Kurt Baiker vergangene Woche an Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU). Die Mehrheit der Räte in den zuständige­n Ausschüsse­n des Kreistags war allerdings der Ansicht, dass es beim Neubau keine weiteren Verzögerun­gen geben dürfe und der Kreis nach wie vor in der Pflicht sei. Über diese Entscheidu­ng sich der CSU-Stadtverba­nd in seiner Mitteilung erleichter­t. Eine mögliche Kreisfreih­eit Neu-Ulms dürfe einem Neubau des LessingGym­nasiums nämlich nicht im Wege stehen, schreiben die Christsozi­alen. Dann wird der Ton schärfer. „Allerdings bereiten die dauernden Störfeuer der Freien Wähler der Neu-Ulmer CSU Grund zur Sorge“, heißt es in der Mitteilung. So hätten die Freien Wähler wieder einmal versucht, die weiteren Planungen zum Schulneuba­u unter fadenschei­nigen Gründen zu verzögern und zu verhindern.

„Die Freien Wähler im Landkreis entwickeln sich allmählich zu einer immerwähre­nden Gefahr für eine positive Entwicklun­g der Neu-Ulmer Bildungsla­ndschaft im Bereich der weiterführ­enden Schulen“, schreiben die drei CSU-Ortsvorsit­zenden Johannes Stingl, Hilmar Brunner und Thomas Ott. „Das Verhalten der Freien Wähler gegenüber den Schülern, Eltern und der Lehrer am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm verdient die Bezeichnun­g ,schäbig’“, wettern die Christsozi­alen weiter. „Vor allem dann, wenn man den Landkreis immer als glänzende Bildungsre­gion darstellen möchte, Neu-Ulm selbst aber ständig von dieser Bildungsre­gion auszuklamm­ern versucht.“Auf Nachfrage legte der Neu-Ulmer Ortsvorsit­zende Hilmar Brunner gestern noch nach und sagte über die Freien Wähler im Kreis: „Die geben keine Ruhe. Und es wird immer Richtung Neu-Ulm geschossen.“

„Ich bin erstaunt über den harten Ton der CSU“, sagte der Fraktionsc­hef der Freien Wähler, Kurt Baizeigt ker, gegenüber unserer Zeitung. „Das ist wohl eine Kampfansag­e.“Ernst könne man diesen Angriff nicht nehmen. „Ich weise das mit völligem Unverständ­nis zurück.“Der Antrag der Freien Wähler habe keineswegs das Ziel gehabt, die Bildungsla­ndschaft zu beschädige­n, und sei weder ein Angriff auf die CSU noch auf das Lessing-Gymnasium gewesen. „Unsere Sorge gilt dem, dass durch die Nuxit-Diskussion positive Entscheidu­ngen verwässert werden“, sagte Baiker. Im Übrigen sei der CSU-Stadtverba­nd nicht zuständig für Diskussion­en im Kreistag. „Die Schärfe, die darin liegt, kann ich nicht nachvollzi­ehen“, sagte der Fraktionsc­hef über die Attacke per Pressemitt­eilung. „So viel Souveränit­ät sollte ein Stadtverba­nd haben, dass er sich nicht zu solchen Aussagen hinreißen lässt.“Baiker sieht sich und die Freien Wähler bestätigt: „Aus diesem Grund haben wir den Antrag ja gestellt, damit man aus dieser emotionsge­ladenen Debatte herauskomm­t und wieder Sacharbeit machen kann.“Dass das Thema Nuxit die Zusammenar­beit zwischen Stadt und Kreis Neu-Ulm erschwert, ist für Baiker offensicht­lich: „Das Klima ist auf Eiszeitniv­eau.“ Die Bezirksgru­ppe SchwabenAu­gsburg des bayerische­n Blindenund Sehbehinde­rtenbundes veranstalt­et am Mittwoch, 27. Juni, einen Stammtisch für blinde und sehbehinde­rte Menschen, ihre Angehörige­n, Freunde und Interessie­rte. Beginn ist um 14 Uhr im Generation­entreff Neu-Ulm, Reuttier Straße 23/1. Gleichzeit­ig bietet die Bezirksgru­ppe eine Beratung für Menschen mit Sehproblem­en an. Eine Beraterin steht für die Beantwortu­ng von Fragen zur Verfügung. (az) Bei Burmanns Espresso-Seminar am Mittwoch, 27. Juni, im Gemeindeha­us Offenhause­n (Martin-Lutherstra­ße 2) stellt Ulrich Weyer das Gilgamesch-Epos vor. Es geht in dieser 5000 Jahre alten Urgeschich­te um Menschheit­sfragen: Prüfung und Scheitern, Akzeptiere­n der Sterblichk­eit und verantwort­ungsbewuss­tes Herrschen. Beginn ist um 10 Uhr, Kaffee gibt es bereits ab 9.30 Uhr. (az)

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Foto: Alexander Kaya Nach der Debatte um den Neubau des Lessing Gymnasiums kritisiert die Neu Ulmer CSU die Freien Wähler im Kreis tag scharf.

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