Neu-Ulmer Zeitung

Ein Team mit Herz

Mit den Titans geht der TSV Neu-Ulm wieder auf Körbejagd. Doch einige Dinge unterschei­den das Team von anderen

- VON GIDEON ÖTINGER

Wer in der Region mit einer Basketball-Mannschaft auffallen möchte, hat es hier naturgemäß schwer mit dem alles überstrahl­enden Ulmer Bundesliga­team. Und trotzdem wagt es der TSV NeuUlm, mit seiner neu gegründete­n Basketball­abteilung, in dieses Feld vorzustoße­n. Auch wenn der Ansatz der „Titans“in eine andere Kerbe schlägt.

Rund vier Jahre ist es her, dass der Basketball aus dem Angebot des TSV verschwand. Der Mitglieder­schwund war zu groß. Für junge Basketball­er in der Region war die BBU die Anlaufstel­le Nummer eins und für den TSV blieb dabei nicht mehr viel Nachwuchs übrig. Jetzt wurde die Lücke allerdings von den Titans geschlosse­n. Das freut den TSV-Vorsitzend­en Manfred Janssen: „Ich finde das positiv. Jetzt hoffen wir auf viele neue Mitglieder.“

Federführe­nd dabei waren Marc Brida, Sascha Chahrour und Michael Fischer, die sich von der Arbeit kannten und sich über den Basketball anfreundet­en. „Wir waren auf der Suche nach einem Verein, um eine Hobbymanns­chaft zu gründen“, erzählt Marc Brida. Dem 36-Jährigen und seinen beiden Mitstreite­rn war es wichtig, dass der Spaß am Sport im Vordergrun­d steht, frei von Pflichten wie Turnieren oder dem Leistungsd­ruck. Im TSV Neu-Ulm wurden die drei fündig. Seit rund drei Wochen gibt es die Titans, aus drei Sportlern wurden schon acht und Marc Brida rechnet damit, dass es bald viel mehr sein könnten. Anfragen gebe es genug. „Damit hätten wir so nicht gerechnet“, gibt er zu.

Die Titans versuchen, ihren Mitglieder­n das zu geben, was sie wollen. Jeder kann vor seiner ersten Trainingss­tunde einen Anmeldebog­en ausfüllen und seine persönlich­en Trainingsz­iele angeben. So wollen die Titans auf ihre Spieler im Training in der Gustav-Benz-Halle eingehen. Auch beim Spielmodus gibt es Auswahlmög­lichkeiten. Neben der reinen Hobbymanns­chaft preschen die Titans in einem Feld vor, das in Zu- kunft noch größer werden könnte: das drei-gegen-drei-Streetball. Gespielt wird mit jeweils drei Spielern pro Team auf nur einen Korb. Statt wie beim regulären Basketball 24 Sekunden, beträgt die Angriffsze­it beim Streetball nur zwölf Sekunden. Das Tempo wird dadurch wesentlich höher. Eine Eintagsfli­ege ist die Spielform nicht. Bei den Olympische­n Spielen in Tokio 2020 steht die Disziplin im Programm. Die Titans wollen bei offizielle­n Turnieren des internatio­nalen Basketball­verbands Fiba an den Start gehen.

Und dann gibt es noch Blunu. Das steht für „Basketball Liga Ulm/ Neu-Ulm“. So soll die Freizeitli­ga heißen, an der die Titans arbeiten und deren Entstehung laut Brida in den letzten Zügen steckt. Voraussich­tlich im September geht die Liga an den Start und soll Hobbymanns­chaften aus der Region eine Möglichkei­t geben, unter organisier­ten Bedingunge­n Basketball zu spielen.

Alles, was die Titans planen, wirkt gut vorbereite­t und organisier­t. Das Team hat eine eigene Imagebrosc­hüre, eine Webseite, Auftritte in den sozialen Medien – und einen Wertekodex. „Wir wollen Freundscha­ften leben und Menschen durch den Sport integriere­n“, erklärt Brida. Egal, woher jemand kommt. „Das ist nicht nur ein Marketingd­ing wie bei anderen Vereinen.“Dazu passt, dass die Titans planen, Menschen kostenlos im Verein aufzunehme­n, die es sich nicht leisten können. Ob das klappt, hängt zwar davon ab, wie viele Sponsoren die Mannschaft findet, aber versuchen will es Marc Brida allemal.

 ?? Fotos: Brida/TSV Neu Ulm Titans ?? So sieht das Logo der Neu Ulmer Titans aus. Die Figur des Titanen hat den Gründern so gut gefallen, dass sie es aufs Wappen geschafft hat.
Fotos: Brida/TSV Neu Ulm Titans So sieht das Logo der Neu Ulmer Titans aus. Die Figur des Titanen hat den Gründern so gut gefallen, dass sie es aufs Wappen geschafft hat.
 ??  ?? Marc Brida
Marc Brida
 ??  ?? Michael Fischer
Michael Fischer
 ??  ?? Sascha Chahrour
Sascha Chahrour

Newspapers in German

Newspapers from Germany