Südliches Flair im Glacis
Die Ulmer Philharmoniker spielen auf der Bühne im Stadtpark Verdi, Bizet und mehr
Neu Ulm Auch Neu-Ulm hat seine Waldbühne. Wenn diese auch im Gegensatz zur berühmten Schwester in Berlin kleiner ist, so hat sie doch auch ihr treues Publikum. Vor wie immer vollen Rängen spielte das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm unter Leitung von Joongbae Jee auf der Konzertbühne im Glacis-Park Gerngehörtes und Vielgeliebtes aus Opern von Verdi, Bizet und Rossini.
Südliches Flair mit viel Schlagwerk und Kastagnette war angesagt: Der Barbier von Sevilla bildete hier den Auftakt, Mezzosopran I Chiao Shih trat mit der Arie „Una Voce poco fá“beeindruckend in Erscheinung, wie sie im weiteren Verlauf des Abends mit den Arien aus Camille Saint-Saëns Oper „Samson e Delilah“und „Carmen“von George Bizet für Begeisterung sorgen sollte. Für die zahlreichen Zuschauer auf den Rängen, sitzend und stehend, war der Abend sicherlich ein gern erlebtes Wiederhören bekannter Melodien, etwa die Ouvertüre zu „Nabucco“von Giuseppe Verdi oder das ebenso rasante wie packende Showpiece „Bacchanale“von Saint-Saëns. Und wer hätte verzichten wollen auf die schwungvolle, vom glänzend aufgelegten Orchester mit Verve interpretierten „Toreros“von Bizet.
Mag auch zwischenzeitlich manch düstre Wolkenfront über das Glacis gezogen sein: Das Wetter zeigte sich gnädig und ermöglichte so dem straffen, aber geistreich von Benjamin Künzel moderierten Einstünder einen schwungvollen Ausklang mit Jerónimo Giménez Zarzuela-Intermezzo „La Boda de Luis Alonso“. (flx)