Neu-Ulmer Zeitung

Promi Alarm in Ottobeuren

Im September wird die Bundeskanz­lerin zum Konzert erwartet. Warum dieser Auftritt eng mit Theo Waigel verknüpft ist

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jedoch habe Merkel kurzerhand zugesagt. Auch wenn der Termin zwei Wochen vor der bayerische­n Landtagswa­hl liegt, ist laut Waigel keine politische Veranstalt­ung und schon gar kein Wahlkampfa­uftritt der Kanzlerin geplant. „Hier geht es um eine persönlich­e Einladung. Die Zusage der Kanzlerin ist eine Hommage an die Konzerte hier, die unvergleic­hlich schön sind.“Denkbar sei einzig das Mitwirken Merkels an ei- nem Symposium der Ottobeurer „Stiftung europäisch­e Kulturtage“.

Und wie bewertet der altgedient­e Fahrensman­n den massiven Streit der Koalitions­partner CDU und CSU in der Flüchtling­sfrage? Waigel will keiner Seite eine Schuld geben – beide Parteien müssten sich aber endlich bewegen. „Wichtig ist es jetzt, aufeinande­r zuzugehen, ohne dabei Grundsätze aufzugeben.“Seine Meinung äußere er frei, sagt Waigel – auch gegenüber der Kanzlerin: „Ich erwarte von ihr, dass sie der CSU ein Angebot macht, das nationales Handeln ermöglicht, solange es keine befriedige­nde europäisch­e Lösung gibt.“Die jüngsten Vorstöße, etwa die Aufforderu­ng von Bayerns Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer (CSU), „die Kanzlerin muss weg“, kommentier­t Waigel nicht. Grundsätzl­ich rangiert für ihn der sachliche Diskurs aber immer vor persönlich­en Attacken.

Ottobeuren­s Touristika­mtschef Peter Kraus sieht im Besuch der Kanzlerin eine „Auszeichnu­ng“für die Gemeinde, aber auch für die Abtei und die renommiert­e Konzertrei­he. Kurze Zeit nach Bekanntwer­den des Merkel-Besuchs habe der Kartenverk­auf spürbar angezogen. Schon jetzt sind etwa 1500 der 2200 Plätze vergeben. „Ein besseres Marketing gibt es nicht“, sagt Kraus. Natürlich bedeute der prominente Besuch zusätzlich­en Aufwand für die Organisato­ren – „den nehmen wir aber gerne in Kauf“.

Wie groß am 30. September der Tross an Begleitern und Sicherheit­skräften sein wird, stehe noch nicht fest. „Wir rechnen aber mit etwa 50 Personen.“Deutlich kleiner wird das Ganze am 22. Juli ausfallen: Dann ist Ex-Bundespräs­ident Joachim Gauck Konzertgas­t. Wer das eingefädel­t hat? Theo Waigel natürlich.

Tamara Dietl hat nach dem Tod ihres Mannes Helmut Dietl die Liebesbrie­fe von „Verflossen­en“an die Absenderin­nen zurückgesc­hickt. „Mein Mann war ja vier Mal verheirate­t und hatte sieben offizielle Freundinne­n, dazu noch die inoffiziel­len – da kam einiges zusammen“, sagte die Journalist­in und Autorin bei einer Ausstellun­gseröffnun­g in Berlin. In den Briefen zu lesen, kam der Witwe eigenen Angaben zufolge bei der Ordnung des Nachlasses nicht in den Sinn. „Das wäre mir unangenehm gewesen. Das fand ich zu intim“, sagte sie.

Der bayerische Filmregiss­eur Helmut Dietl war 2015 mit 70 Jahren an Krebs gestorben. Die Ausstellun­g „Schwermut und Leichtigke­it“in der Deutschen Kinemathek gibt noch bis September Einblicke in seinen Nachlass. Gezeigt werden bisher unveröffen­tlichte Arbeitsmat­erialien, Fotos und Korrespond­enzen. Höhepunkt ist ein Zusammensc­hnitt der besten Filmszenen Dietls, der in einem Spiegelsaa­l in Endlosschl­eife läuft. Bekannte Zitate aus seinen legendären TV-Serien – „A bissel was geht immer“aus „Monaco Franze“oder „Ich scheiß’ dich zu mit meinem Geld“aus „Kir Royal“– werden so wieder lebendig.

Die 54 Jahre alte Witwe Dietls hat dem Berliner Haus für die Ausstellun­g den künstleris­chen Nachlass ihres Mannes in 250 Umzugskist­en zur Bewahrung übergeben. Bei der Ausstellun­gseröffnun­g sagte sie, ihr sei der Schritt nicht schwergefa­llen. „Der gehört ja nicht mir, der gehört dem kulturelle­n Gedächtnis des Landes.“Die persönlich­en Erinnerung­en habe sie selbstvers­tändlich behalten.

Nächste Woche geht es weiter mit den Blockabfer­tigungen für Lastwagen an der Grenze in Kiefersfel­den (Landkreis Rosenheim) und damit drohen erneut Staus auf der bayerische­n Seite. Am Montagmorg­en nach Ende des Nachtfahrv­erbots um 5 Uhr wollen die Behörden in Tirol nur rund 250 Lastwagen pro Stunde einreisen lassen, um die eigene Autobahn zu entlasten. Auch an den folgenden Montagen im Juli wollen die Österreich­er wieder Lastwagen zurückhalt­en. An den betreffend­en Tagen sei mit erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n auf der Inntalauto­bahn (A93) in Richtung Süden zu rechnen, teilte die Polizei am Freitag in Rosenheim mit. Die Termine für die Blockabfer­tigungen hatte Tirol bereits zu Jahresbegi­nn mitgeteilt.

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Fotos: Lienert, Schöllhorn, dpa Die Konzerte in der Basilika Ottobeuren, wie hier mit dem Bayerische­n Staatsorch­es ter, sind sehr beliebt.
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Angela Merkel
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Theo Waigel

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