Probefahrten mit dem Panzer
Die Bundeswehr-Fahrschule Dornstadt ist 40 Jahre alt geworden. Besucher bekommen ungewöhnliche Einblicke
Dornstadt Wer wollte, durfte am Sonntag in der Dornstadter Rommel-Kaserne Panzer fahren. Die Bundeswehr-Fahrschule, die dort ihren Sitz hat, feierte Jubiläum. Seit 40 Jahren werden Soldaten darin geschult, gepanzerte Fahrzeuge zu lenken. Älter als das Kraftfahrausbildungszentrum, wie die Fahrschule offiziell heißt, ist keine Einheit der Streitkräfte in Baden-Württemberg. Jährlich werden in Dornstadt 500 Soldaten auf Straßen und im 360-Grad-Simulator ausgebildet.
Beides durften die Besucher der Jubiläumsfeier ausprobieren – sofern sie mindestens 14 Jahre alt waren. Die Dornstadter boten Rundfahrten in den Panzern M113 und Boxer an, außerdem konnten Interessierte die Fahrzeuge im Simulator selbst steuern. Beides, berichtet Hauptmann Gerold Huber, waren „Publikumsmagneten“. Der Offizier leitet das Kraftfahrausbildungszentrum. An der Jubiläumsfeier teilnehmen durften allerdings nur geladene Gäste mit Begleitpersonen. Insgesamt kamen rund 250 Besucher, berichtet Huber. Für die jüngeren Besucher war Gokart-Fahren und Kinderschminken geboten – Letzteres ohne Tarnfarben, sondern ganz normal, wie der Hauptmann mit einem Schmunzeln erzählt.
Für den Offizier ist das Jubiläum ein „Meilenstein“. Huber sagt: „Dass eine Einheit heute so lange existiert, ist in der heutigen Zeit eher ungewöhnlich.“Vor allem die Simulatoren sichern die Aufgabe der Dornstadter. Die schweren Geräte können nicht ohne Weiteres an einen anderen Ort transportiert werden. Die beiden Fahrzeugmodelle M 113 und Boxer seien begehrt, sagt Huber. Das sichere die Auslastung des Ausbildungszentrums.
Aus Sicht des Hauptmanns waren nicht die Testfahrten der Höhepunkt, sondern hoher Besuch: Der baden-württembergische Staatssekretär Wilfried Klenk und Manuel Hagel, Landtagsabgeordneter aus dem Alb-Donau-Kreis und CDUGeneralsekretär im Ländle, nahmen an der Feier teil. „Das ist schon etwas Besonderes, als so kleine Einrichtung solche Aufmerksamkeit zu bekommen“, sagt Huber. Klein ist das Ausbildungszentrum: Gerade einmal 26 Bundeswehr-Fahrlehrer arbeiten dort. (mase)