Neu-Ulmer Zeitung

Von Totengräbe­rn zu Rettern

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R redaktion@nuz.de

Es scheint, als ob Möbel Mahler mit der Umwandlung in ein Wohn-Shoppingce­nter endlich die richtige Richtung eingeschla­gen hat. Es dauerte fünf Jahre und weit mehr Millionen, bis die in der Vergangenh­eit leidgeplag­te Familie um Möbel-Mogul Gerhard Mahler einsehen musste, dass ein weiteres 80000-Quadratame­ter-Möbelhaus im Landkreis Neu-Ulm kaum auf einen grünen Zweig kommt. Nun holen sich die Mahlers zwei schlagkräf­tige Helfer an Bord, die eigentlich bisher als so etwas wie die Totengräbe­r des stationäre­n Handels galten: die im Internet groß gewordenen Stars der Branche, Home24 und Who’s perfect. Ganz schön clever. Es ist sicher, dass die beiden Namen ein Publikum anlocken werden, das bisher nicht zu den Stammkunde­n der klassische­n Möbelhäuse­r gehörte.

Ein Publikum, das so vielleicht durch die stationäre­n Filialen der Onliner lernt, dass es manchmal hilfreich ist, die Dinge vor dem Kauf auch anfassen zu können. Einen innerhalb des Hauses entbrennen­den Konkurrenz­kampf nimmt die Familie bewusst in Kauf – um im Gegenzug ein Alleinstel­lungsmerkm­al zu gewinnen und sich „Deutschlan­ds größtes WohnShoppi­ngcenter“nennen zu dürfen.

Durch die Ansiedlung der potenten Möbel-Partner wird Mahler der nahen Glacis-Galerie nur marginal Umsätze abjagen. Das Thema Wohnen ist hier mit Depot und Nanunana in gerade mal zwei Shops vertreten. Was bleibt, ist allerdings die Konkurrenz des Neu-Ulmer Vorzeigeei­nkaufszent­rums durch den riesigen Modepark Röther.

Und auch die Ansiedlung von McTrek, einem Fachgeschä­ft für Wandern, Trekking und Bergsport, dürfte dem Centermana­ger der Glacis-Galerie nicht gefallen. Nur einen Steinwurf vom Starkfeld entfernt stehen noch etliche Ladengesch­äfte leer, während der Nachbar im Starkfeld 30 neue auf einen Schlag eröffnet, dem 20 weitere folgen sollen.

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