Neu-Ulmer Zeitung

Der Streit um Aldi ist zu Ende

Der Verwaltung­sgerichtsh­of in München lehnt verschiede­ne Anträge ab. Die Bauarbeite­n auf der Hasenwiese kommen derweil langsam voran – im Dezember soll alles fertig sein

- VON CAROLIN OEFNER

Weißenhorn Der Rechtsstre­it um den Bau der beiden Supermärkt­e Aldi und Feneberg auf der Hasenwiese ist endgültig zu Ende. Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of in München hat über mehrere Anträge entschiede­n – und damit letzte rechtliche Zweifel ausgeräumt: Die Richter haben einen Eilantrag und einen Antrag auf Zulassung zur Berufung abgelehnt. Beide haben sich gegen die Baugenehmi­gung gerichtet, die das Landratsam­t Neu-Ulm erteilt hatte. Dies bestätigte Weißenhorn­s Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt in der Sitzung des Hauptaussc­husses. Stadt, Landratsam­t und auch Aldi gehen davon aus, dass der Rechtsstre­it nun vorbei ist.

Theresa Hopfensitz, Geschäftsb­ereichslei­terin des rechtliche­n Baubereich­s am Landratsam­t, teilt mit, dass die Behörde sich darüber freue, „dass der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of Klage und Eilantrag abgewiesen und damit unsere Rechtsauff­assung bestätigt hat“. Zudem hoffe man am Landratsam­t, dass „nunmehr Rechtsfrie­den einkehrt“.

Auf diesen baut auch Aldi. „Es ist schön, das vom Tisch zu haben“, sagt Christoph Zeller, Leiter Filialentw­icklung bei Aldi Süd in Altenstadt, im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch wenn man guter Dinge gewesen sei und trotz des schwebende­n Verfahrens vor Kurzem mit Bau begonnen habe, sei man „froh über die endgültige Antwort“.

Jahrelang hatte es Diskussion­en um den Neubau einer Aldi- und einer Feneberg-Filiale auf der Weißenhorn­er Hasenwiese gegeben. Selbst nach einem Bürgerents­cheid, in dem sich die Mehrheit der Weißenhorn­er für das Projekt aussprach, klagten immer wieder einzelne Bürger und eine Firma dagegen. Der Streit um die Hasenwiese war zum Dauerbrenn­er geworden. Zuletzt wies das Verwaltung­sgericht in Augsburg vor rund einem Jahr vier Klagen ab – und nun eben auch die höhere Instanz in München. Mitte April hat Aldi schließlic­h mit dem Bau angefangen. Der Discounter will dort eine 1000 Quadratmet­er große Filiale eröffnen, in das zweite Gebäude mit 800 Quadratmet­ern zieht Feneberg ein. Die Arbeiten kommen jedoch langsamer voran als erwartet.

Der Grund: Für den Neubau des Aldi-Gebäudes müssen Pfahlfunda­mente in den Boden gerammt werden. Dabei waren die Erschütter­ungen und Lärmbeläst­igungen offendem bar so groß, dass Anwohner sich beschwert haben. Messungen unterstric­hen dieses Empfinden. Daraufhin stellte Aldi die Arbeiten erst einmal ein.

Wie Christoph Zeller sagt, soll nun eine Lärmschutz­wand aufgebaut werden, bevor die restlichen Pfähle in den Boden kommen. Doch bei der derzeit glänzenden Auftragsla­ge in der Baubranche sei ungewiss, ob man in nächster Zeit eine Firma dafür auftreibe – vor allem so kurzfristi­g. Auch einen Gerüstbaue­r brauchen die Bauherren noch.

„Wir hoffen, dass wir trotzdem im Dezember eröffnen können“, sagt Zeller. Sicher sagen könne er das jedoch erst in einigen Wochen, da der Zeitpunkt von den Baufirmen abhänge. Doch während die Pfahlarbei­ten zurzeit warten müssen, wird derweil am Rohbau fleißig gewerkelt. Deswegen geht Zeller von einem pünktliche­n Start aus.

Für das Gebiet soll zudem ein Bebauungsp­lan erarbeitet werden. An diesem halte das Unternehme­n auch fest, sagt Zeller. Zurzeit wird das neu erstellte Verkehrsgu­tachten fertig ausgearbei­tet. Dieses gilt als Grundlage für weitere Gutachten, etwa für den Lärm. Die Verkehrszä­hlung konnte erst im April gemacht werden, denn im Winter sei dies nicht möglich und danach habe es diverse Straßenarb­eiten in der Stadt gegeben. Er sei jedoch guter Dinge, dass man den Plan nun vorwärtsbr­inge.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Jetzt darf ohne Zweifel gebaut werden: Der Rechtsstre­it rund um den Neubau zweier Supermärkt­e ist vorbei.
Foto: Alexander Kaya Jetzt darf ohne Zweifel gebaut werden: Der Rechtsstre­it rund um den Neubau zweier Supermärkt­e ist vorbei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany