Der Süden feiert die Bayern
100 Jahre Freistaat, 200 Jahre weiß-blaue Verfassung – ein guter Grund für ein Doppelfest
Landkreis/Illertissen Doppeljubiläum in Weiß und Blau – ein Grund, Bayern zünftig zu feiern. Im südlichen Landkreis ist dafür ein Fest mit renommierten Gästen und krachledernen Klängen geplant.
Zum einem besteht der Freistaat seit 100 Jahren. Am 8. November 1918 hatte der Sozialdemokrat Kurt Eisner in München den Freistaat ausgerufen, die Arbeiter- und Soldatenräte wählten ihn zum Ministerpräsidenten. Weniger bekannt ist das zweite Datum. Am 26. Mai 1818 erließ Max I. Joseph die Verfassung des Königreichs Bayern. Sie garantierte damit vor 200 Jahren den Menschen erstmals wichtige Grundrechte. Es entstand mit der Ständeversammlung ein frühes Vorläufermodell des Landtages. Diese beiden Jubiläen feiern der Landkreis und die Stadt Illertissen gemeinsam am Freitag, 20. Juli, mit zwei parallelen Veranstaltungen. Auf dem ehemaligen Baywa-Gelände in der Nähe des Illertisser Bahnhofs steigt das „Bayern-Sound“-Festival. Drei Mundartbands treten dabei auf: Zwoa Bier, Fättes Blech und The Heimatdamisch. Aktuell sind rund 150 Karten abgesetzt worden. „Der Vorverkauf darf schon noch anziehen“, sagt Organisatorin Susanne Schewetzky. 20 Euro sind die Tickets ihrer Meinung nach durchaus wert. Treten die Bands einzeln auf, etwa beim Münchner „Tollwood“, bezahlten Konzertbesucher teils sogar mehr. Außerdem könnten sich die Illertisser Konzertbesucher auf sechseinhalb Stunden Musik und „ordentlich Stimmung“freuen – von 18 bis 0.30 Uhr. Schewetzky ist guter Dinge: „Bestimmt machen es viele wetterabhängig, ob sie die Veranstaltung besuchen.“Dabei gibt es auch einen Schlecht-Wetter-Plan, wie sie betont: Das Festival wird bei Regen in die Baywa-Halle verlegt.
Parallel zum Festival findet in der Schranne hinter dem Rathaus ein Festakt für geladene Gäste statt. Bei einer Podiumsdiskussion, moderiert von NUZ-Redaktionsleiter Ronald Hinzpeter, äußern sich prominente Bayern zum Thema „Wo Bayern schwäbisch schwätzt“. So sitzen der ehemalige Fußballnationalspieler Paul Breitner und der frühere Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, in der Runde. Doch auch Heimatverbundene aus der Region sind mit von der Partie: die Bubenhauser Filmemacherin Lisa Miller („Landrauschen“), Bezirksheimatpfleger Peter Fassl sowie der Designer des Illertisser Museums Andreas Koop. Laut Schewetzky haben Stadt und Landkreis rund 250 Einladungen versandt – die Rückmeldung sei sehr positiv. (stz, hip)