Neu-Ulmer Zeitung

Sendener Schmutzfin­ken sind hartnäckig

Die Moral bei der Müllentsor­gung lässt allgemein nach

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Senden Das Sendener Müllproble­m wird sich wohl nicht dauerhaft lösen lassen, auch wenn sich bereits einiges verbessert hat. Davon ist Thomas Moritz, Leiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebs des Landkreise­s (AWB), überzeugt. „Blitzblank wird es nicht werden’“, sagte er im Umwelt- und Werkaussch­uss des Kreises, „mit einer gewissen Verunreini­gung wird man leben müssen.“

Nachdem die Klagen über zugemüllte Containers­tandorte in der Stadt immer lauter geworden waren (wir berichtete­n), hatten Mitarbeite­r des AWB kritische Plätze in Abstimmung mit der Stadtverwa­ltung besonders beobachtet. Moritz hatte selber an Containern Aufstellun­g genommen und die Menschen bei ihrem Tun beobachtet. Sein Fazit: „Denen war es völlig wurscht, ob da einer stand. Wenn ich mich ausgewiese­n habe, dann nahmen sie ihre Sachen halt wieder mit.“Als er erklärte, es sei illegal, an den Recycling-Containern allerlei sonstige Abfälle zu deponieren, bekam er unter anderem folgendes zur Antwort, wie er den Mitglieder­n des Ausschusse­s berichtete: Die Standplätz­e würden doch sowieso aufgeräumt und sauber gemacht, da sei es doch kein Problem, seinen Müll dazuzustel­len. Natürlich sei den angesproch­enen Bürgern klar gewesen, dass sie ihre Abfälle über Restmüllto­nne oder Wertstoffh­of entsorgen müssten, doch sie gaben an, „keine Lust, keine Zeit oder kein Auto zu haben“.

In Senden hat sich die Situation mittlerwei­le leicht verbessert. Die problemati­schen Standorte, etwa am Bahnhof, werden nun dreimal wöchentlic­h geleert und gesäubert. Zur

Etliche sind einfach zu bequem

Abschrecku­ng will der AWB künftig verstärkt Videokamer­as aufstellen. Trotz aller Probleme kann laut Moritz nicht auf die Wertstoffs­tandorte verzichtet werden, sonst würden die Menschen irgendwo anders ihren Müll hinwerfen.

Allerdings leben die Schmutzfin­ken nicht nur in Senden, hat Moritz beobachtet. Die „Vermüllung einzelner Standplätz­e“sei in den vergangene­n Jahren verstärkt in vielen öffentlich­en und teils privaten Bereichen zu beobachten. Es bestehe ein grundlegen­des Vermüllung­sProblem, das nichts mit den Containers­tandorten zu tun habe: „Ex und hopp ist wieder in.“Sein Fazit: „Es ist leider so, dass ein Teil der Bevölkerun­g zu bequem ist, um die vorhandene­n Entsorgung­smöglichke­iten zu nutzen oder aus Gleichgült­igkeit keine Rücksicht auf die Umwelt und Mitbürger nimmt.“(hip)

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