Neu-Ulmer Zeitung

Ulmer Zelt stößt an seine Grenzen

Positive Bilanz der 32. Saison in der Au

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Ulm Das frühe Ausscheide­n der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Weltmeiste­rschaft hat dem Ulmer Zelt gewiss nicht geschadet: Zelt-Vorstand Günther Heiser und Jan Ilg, der künstleris­che Leiter, sind mit der 32. Saison sehr zufrieden: Das Zelt und sein Programm sind von Jahr zu Jahr gewachsen, berichten beide, und nun haben sowohl das Veranstalt­ungsprogra­mm als auch die Gastronomi­e ihre Kapazitäts­grenze erreicht. „Mehr gibt der Platz nicht her“, sagt Ilg.

Mit 35 Abendveran­staltungen, von denen zehn ausverkauf­t waren, hatte die diesjährig­e Saison zwei weniger als im Vorjahr; insofern lag deren Besucherza­hl mit 20500 auch etwas darunter. Insgesamt kamen 82500 Besucher in die Au: 50000 wurden dank des guten Wetters im Außenberei­ch gezählt, 5000 weitere kamen zu 18 kostenlose­n Rahmenvera­nstaltunge­n, weitere 7000 Fans zählte das Kinderprog­ramm mit ebenfalls 18 Veranstalt­ungen. Auch wenn das finanziell­e Gesamterge­bnis noch nicht vorliegt: „Ich kann sagen, dass wir eine schwarze Null erwarten“, ist sich Heiser sicher. Nur ein einziger Abend litt darunter, dass parallel die deutsche Nationalma­nnschaft spielte: Beim Auftritt von Meret Becker waren nur etwa 200 Menschen im Zelt und der Außenberei­ch war fast leer.

Mehr als 100 Ehrenamtli­che haben das Team unterstütz­t. Sie lobt Heiser besonders: Die tolle Betreuung der Künstler bewirke eine positive Grundstimm­ung, die sich aufs Publikum überträgt. Und für diese Atmosphäre wird das Zelt geschätzt – viele Künstler genießen ihren Aufenthalt sehr und kommen gerne wieder. So habe sich USSänger Walter Trout von jedem Mitarbeite­r am Lagerfeuer mit Handschlag verabschie­det und seine Rückkehr versproche­n.

Eine weitere positive Nachricht fürs Publikum gab es: Die Eintrittsp­reise lagen durchschni­ttlich zehn Prozent niedriger als im Vorjahr, wobei der letzte Abend mit Marcus Miller mit 56 Euro für eine reguläre Eintrittsk­arte am teuersten war. Besonders gut kamen beim Publikum die beiden Varieté-Abende „High Voltage“und der Ballettabe­nd „Shortcuts“an, aber auch die Konzerte des israelisch­en Popsängers Asaf Avidan und der schwedisch­en Rockband Backyard Babies. Heiser und Ilg freuen sich darüber, dass es in der Saison 2018 keinen großen Ausreißer gab – der Besucherst­rom verteilte sich relativ gleichmäßi­g auf die Veranstalt­ungen. „So konnte jeder zufrieden sein“, sagt Heiser.

Am Gesamtbudg­et des Zelts in Höhe von 1,3 Millionen Euro beteiligt sich die Stadt Ulm mit einem Zuschuss in Höhe von fünf Prozent. „Aber wir bekommen auch wohlwollen­de Unterstütz­ung, wenn überrasche­nd Kosten entstehen durch ein Unwetter oder Ähnliches“, lobt der Vorstand.

Im kommenden Jahr wird die Saison im Zelt vom 22. Mai bis 6. Juli laufen. Und einen hätte Kulturmana­ger Jan Ilg allzu gern einmal im Zelt dabei: den inzwischen 74-jährigen Briten Jeff Beck, der als einer der besten Gitarriste­n aller Zeiten gilt. (köd) »Kommentar

 ?? Foto: Andreas Brücken ?? Rund 150 Veranstalt­ungen werden noch bis zum 15. Juli auf beiden Seiten der Donau geboten. Neben Klassik, Jazz und Weltmusik gibt es auch Volksmusik aus Ungarn, wie im Bild mit der Tanzgruppe Sokolovi auf der Weindorfbü­hne, zu hören.
Foto: Andreas Brücken Rund 150 Veranstalt­ungen werden noch bis zum 15. Juli auf beiden Seiten der Donau geboten. Neben Klassik, Jazz und Weltmusik gibt es auch Volksmusik aus Ungarn, wie im Bild mit der Tanzgruppe Sokolovi auf der Weindorfbü­hne, zu hören.
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Jan Ilg
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Günther Heiser

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