Gegrilltes aus dem Schulbus
Von badischem Döner, indonesischen Eintöpfen und holländischen „Poffertjes“: Der erste Street-Food-Markt in der Sendener Innenstadt lockt viele Besucher an
Senden Minipfannkuchen aus Holland, mexikanische Tortillas oder deftige Burger in allen Variationen: Auf dem „Schummeltag“, dem ersten Street-Food-Markt in Senden, gab es am Wochenende jede Menge für experimentierfreudige Genießer.
27 Stände mit internationalen Spezialitäten lockten zahlreiche Besucher in die Sendener Innenstadt. Auf dem alten und dem neuen Marktplatz hatten die mobilen Gastronomen ihre Zelte aufgeschlagen. Oder besser: Ihre Food Trucks geparkt. Diese Wagen waren zum Teil echte Hingucker, etwa der zur Küche umgebaute, chromglänzende Airstream-Wohnwagen aus dem Jahr 1976, mit dem Ingo Winterhalter vom Bodensee hergerollt war. Mit seinem Team bot der gelernte Metzger dort Rindfleischgerichte an – vom Rumpsteak bis zum „Badischen Döner“.
Fleisch-Liebhaber fanden auf den beiden Marktplätzen ohnehin eine reiche Auswahl vor – allen voran die Burger-Fans, denen von Frikadellen aus Straußenfleisch bis zu Pulled Pork alles geboten wurde, was in ein Weizenbrötchen passt. Unter den Burger-Anbietern waren auch Betriebe aus der nahen Umgebung, zum Beispiel die erst vor 18 Monaten an den Start gegangenen „Illerbuben“aus Ludwigsfeld. „Es läuft ziemlich gut“, berichtete Mitinhaber Kevin Alizade, und das Budenangebot zog viele Kunden an.
Mäßig zufrieden mit dem Zulauf war hingegen Gerhard Bacher, der mit verschiedensten Varianten der Ofenkartoffel angerückt war. „Nächstes Jahr mache ich nicht mehr mit“, sagte er am Samstagnachmittag. Immerhin: Die Ofenkartoffel mediterran mit Oliven und Schafskäse verkaufte sich ordentlich.
Eher ruhig ging es zu diesem Zeitpunkt auch bei Christian Wagner und Neoky Empel zu, die fein abgestimmte indonesische Eintöpfe zubereiteten. „In Indonesien gibt es überall Street Food, und jeder spezialisiert sich auf ein ganz bestimmtes Gericht“, wusste der Krumbacher Wagner, der den Food Truck mit seiner in Borneo geborenen Ehefrau Neoky erst im Rentenalter aus reiner Passion fürs Kochen eröffnet hat.
Nur wenige Meter entfernt lockte Valentina Nicolesco die Gäste mit traditionellem Gebäck aus Holland: „Poffertjes“, Minipfannkuchen, serviert mit Zucker, Obst oder Soße. Als Nachspeise bestens geeignet waren auch die kleinen portugiesischen Kuchen, genannt „Pastel del Nata“, aus Blätterteig und Eiercreme, die Moises Rodriguez aus Zürich auf der Speisekarte hatte.
Fruchtige Cocktails, Pommes Frites, Hotdogs, Nachos, Waffeln oder Eistee – das Angebot war breit gefächert. „Eine ziemlich gute Auswahl“, fand Besucherin Marion Himmel aus Regglisweiler, für die solche Street-Food-Märkte immer wieder einen Ausflug wert sind.
„Wir wollen für jeden Geschmack etwas bieten und solche Events jetzt auch in kleinere Städte bringen“, erklärte Event-Leiterin Angelina Gläsmann vom Veranstalter „Rocking High“, der sich auf Veranstaltungen wie den Street-FoodMarkt spezialisiert hat.