Das Leben ist einfach nicht fair
Nichts schult so sehr für das Leben wie Mannschaftssport. Dort lernen Kinder, sich ein- und unterzuordnen, Hierarchien zu akzeptieren und auf den Kopf zu stellen. Hier wird ihnen abgenötigt, sich in Niederlage und Erfolg fair zu verhalten. Sie werden auf all die Ungerechtigkeiten vorbereitet, die noch auf sie warten. Denn klar ist: Das Leben ist nicht fair.
Beispielsweise musste sich schon der kleine George Weah damit abfinden, dass er mit der Nationalmannschaft Liberias niemals die WM würde gewinnen können. Er wurde trotzdem zu einem der besten Stürmer der 90er-Jahre.
Wie oder was lernen aber bitte all jene mitleidenswerten Geschöpfe, die sich schon als Jugendliche in schreckliches Gewand kleiden und ohne übergeordnete Instanz Allmachtsfantasien ausleben? Schiedsrichter. Ihnen wird nahegelegt, Regeln konsequent und für jeden nachvollziehbar auszulegen. Was bei Kleinkindern nicht klappt, soll Profis im Zaum halten. Fühlen sich die Unparteiischen dann zu hart kritisiert, nur weil eine ihrer Entscheidungen auf argumentativ verkürzte Weise kritisiert wird („du blinde Sau“), reagieren sie mit dem wahllosen Entgegenrecken Roter Karten. Ende der Diskussion.
Dementsprechend schadet es gar nicht, wenn sich auch die Schwarzkittel mal in Demut üben. Für Felix Brych beispielsweise öffnete sich auf wundersame Weise das Tableau bei dieser Weltmeisterschaft.
Nach dem Ausscheiden der deutschen