Kirchentreppen um 80 Prozent teurer
Rechnungsprüfer üben Kritik in Elchingen
Elchingen Immer wieder verkalkulieren sich Mitarbeiter von Behörden und Verwaltungen bei den Ausgaben. Eine Kostenüberschreitung von stolzen 80 Prozent stellten die Rechnungsprüfer der Gemeinde bei der Sanierung der Treppenanlage von St. Michael in Unterelchingen fest. Honorare, Abrissarbeiten und zusätzliche Anschaffungen waren der Grund, warum die Kosten von 52 000 Euro, wie sie dem Rat vorgelegt wurden, auf insgesamt 94000 Euro stiegen. Achim Götz (CSU) vom Rechnungsprüfungsausschuss stellte die Frage, warum Geländer, Beleuchtung und Abbrucharbeiten nicht in der Kostenschätzung berücksichtigt worden seien: „Es war doch von vornherein klar, dass die alte Treppe weg- und die neue beleuchtet werden muss und diese ein Geländer bekommen wird.“
Bei Baumaßnahmen im Rathaus kam es zu einer Kostensteigung von 18000 Euro. Grund dafür war die Trockenlegung der Außenwand, die in diesem Umfang im Vorfeld nicht vorherzusehen war. Dazu sei die Erneuerung der Teeküche, der Haustechnik und die Posteinlaufstelle nicht in der ursprünglichen Kostenschätzung vorgekommen. „Diese Versäumnisse hätten nicht auftreten dürfen“, kritisierte Götz. „Wenn die Renovierung der Zimmer in Angriff genommen wird, kann nicht auf die Kostenschätzung eines Zimmers verzichtet werden – zumal dann die Mehrkosten von 26 Prozent mit der Renovierung des Zimmers begründet werden, das in der ursprünglichen Kostenaufstellung gar nicht erscheint.“
Insgesamt 29 Haushaltsüberschreitungen hat der Ausschuss festgestellt. Doch hätten in allen Fällen die betreffenden Stellen plausible Erklärungen liefern können, räumte Götz ein.
Eine kalkulierte Punktlandung habe die Gemeindeverwaltung mit der Straßensanierung rund um den Birken- und Wachholderweg hingelegt. Gerade einmal 205 Euro betrug die Differenz des Projektes mit einem Gesamtwert von rund einer halben Million Euro zur veranschlagten Summe. Die Deckensanierung am Gänsackerweg war sogar um 18000 Euro günstiger als geplant.
(anbr)