Elchinger Basketballer blitzen bei der Gemeinde ab
Die Mitglieder des Hauptausschusses stimmen mit deutlicher Mehrheit gegen eine Hightech-Videotafel
Elchingen Obwohl die Scanplus Baskets in der vergangenen Saison den Meistertitel holen konnten, werden die Elchinger nicht in die Zweite Liga aufsteigen. Ein Grund dafür ist, dass die Brühlhalle nicht die nötigen baulichen Voraussetzungen bietet. So fordert der Verband unter anderem eine Videowand, auf der die Spielzeit, der Punktestand oder die Namen der eingesetzten Spieler eingeblendet werden können. Insgesamt 15 Quadratmeter groß und etwa eine halbe Tonne schwer wäre eine solche Anzeigentafel. Die Vereinsführung hoffte bislang auf eine Förderung durch die Gemeinde. Eine dafür erstellte Machbarkeitsstudie von Fachleuten aus Stuttgart wurde jetzt dem Hauptausschuss des Gemeinderats vorgestellt.
Der Rat hatte im Februar dieses Jahres zunächst die Anschaffung der Anzeigentafel abgelehnt, weil sich die Gemeinde als Hausherrin der Brühlhalle nicht an den Kosten beteiligen wollte. Die Mehrheit der Räte war sich damals einig, dass das Geld zu knapp sei, um sich eine Komfortvariante für die Brühhalle leisten zu können. Lediglich 27 000 Euro sollten zur Verfügung gestellt werden.
Nur die „Basicausstattung“sei dafür zu haben, erklärte der Stuttgarter Fachplaner für Medientechnik, Hugo Nägele, nun vor dem Hauptausschuss. Mit nur sechs Quadratmetern Fläche und einer einfachen Siebensegmentanzeige entspricht diese Variante bei Weitem nicht den Vorgaben für die Zweite Liga. Zumal dafür auch ein Bildschirm gefordert wird, auf dem Werbung eingespielt werden kann. Diese Möglichkeiten könnten auch bei anderen Veranstaltungen genutzt werden, erklärte Nägele.
Für Betriebsversammlungen, wie sie von der Firma Bosch-Rexroth in der Brühlhalle regelmäßig abgehalten würden, sei die teurere Variante genau das Richtige, fand Armin Willbold von der Dorfgemeinschaft Oberelchingen. Bürgermeister Joachim Eisenkolb wunderte sich über das Engagement des Gemeinderats: „Seltsam, dass Sie sich darüber Gedanken machen“, sagte er zu Willbold, der zurück feuerte: „Über was ich mir Gedanken mache, müssen Sie schon mir überlassen!“
Etwa 138000 Euro würde die High-End Ausstattung kosten. Über solche Summen zu diskutieren lehnte Karl Mayer (CSU) ab: „Wir waren uns im Februar einig, keinen Profisport zu finanzieren – und dazu stehe ich jetzt immer noch.“Das Argument von Willbold, für BoschRexroth Synergieeffekte zu schaffen, bezeichnete Mayer als „Nebelkerzen“. „Wir leisten sehr viel, dass sich diese Firma hier wohlfühlt.“Als bekennender Fußballfreund erklärte Mayer, dass Bälle und Tore auch nicht aus der Gemeindekasse bezahlt würden, weil es die Förderungsrichtlinien nicht zuließen: „Wahrscheinlich bin ich jetzt der Buhmann für die Basketballfans – aber das muss ich aushalten“, sagte er.
Unterstützung bekam der Gemeinderat derweil auch von Rudolf Niedermeier (Freie Wähler Elchingen) und Reinhard Rotermund (Elchinger Umweltliste). Auch Bernd Schwerdtfeger (CSU) erklärte sich nur dazu bereit, die kostengünstigste Variante zu unterstützen. Trotzdem wolle er dem Verein zum Aufstieg gratulieren. Für die Glückwünsche erhielt der Rat dann sogar noch spontanen Applaus von den etwa ein Dutzend Basketballfans, welche die Debatte verfolgten. Gegen die Stimmen der Dorfgemeinschaft Oberelchingen entschieden sich die Mitglieder des Hauptausschusses schließlich gegen die teureren Varianten.
Einstimmig sprachen sich die Mitglieder für die Anschaffung von zwei Seitenmodulen mit Gesamtkosten von 25 300 Euro aus.