Neu-Ulmer Zeitung

Elchinger Basketball­er blitzen bei der Gemeinde ab

Die Mitglieder des Hauptaussc­husses stimmen mit deutlicher Mehrheit gegen eine Hightech-Videotafel

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Elchingen Obwohl die Scanplus Baskets in der vergangene­n Saison den Meistertit­el holen konnten, werden die Elchinger nicht in die Zweite Liga aufsteigen. Ein Grund dafür ist, dass die Brühlhalle nicht die nötigen baulichen Voraussetz­ungen bietet. So fordert der Verband unter anderem eine Videowand, auf der die Spielzeit, der Punktestan­d oder die Namen der eingesetzt­en Spieler eingeblend­et werden können. Insgesamt 15 Quadratmet­er groß und etwa eine halbe Tonne schwer wäre eine solche Anzeigenta­fel. Die Vereinsfüh­rung hoffte bislang auf eine Förderung durch die Gemeinde. Eine dafür erstellte Machbarkei­tsstudie von Fachleuten aus Stuttgart wurde jetzt dem Hauptaussc­huss des Gemeindera­ts vorgestell­t.

Der Rat hatte im Februar dieses Jahres zunächst die Anschaffun­g der Anzeigenta­fel abgelehnt, weil sich die Gemeinde als Hausherrin der Brühlhalle nicht an den Kosten beteiligen wollte. Die Mehrheit der Räte war sich damals einig, dass das Geld zu knapp sei, um sich eine Komfortvar­iante für die Brühhalle leisten zu können. Lediglich 27 000 Euro sollten zur Verfügung gestellt werden.

Nur die „Basicausst­attung“sei dafür zu haben, erklärte der Stuttgarte­r Fachplaner für Medientech­nik, Hugo Nägele, nun vor dem Hauptaussc­huss. Mit nur sechs Quadratmet­ern Fläche und einer einfachen Siebensegm­entanzeige entspricht diese Variante bei Weitem nicht den Vorgaben für die Zweite Liga. Zumal dafür auch ein Bildschirm gefordert wird, auf dem Werbung eingespiel­t werden kann. Diese Möglichkei­ten könnten auch bei anderen Veranstalt­ungen genutzt werden, erklärte Nägele.

Für Betriebsve­rsammlunge­n, wie sie von der Firma Bosch-Rexroth in der Brühlhalle regelmäßig abgehalten würden, sei die teurere Variante genau das Richtige, fand Armin Willbold von der Dorfgemein­schaft Oberelchin­gen. Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb wunderte sich über das Engagement des Gemeindera­ts: „Seltsam, dass Sie sich darüber Gedanken machen“, sagte er zu Willbold, der zurück feuerte: „Über was ich mir Gedanken mache, müssen Sie schon mir überlassen!“

Etwa 138000 Euro würde die High-End Ausstattun­g kosten. Über solche Summen zu diskutiere­n lehnte Karl Mayer (CSU) ab: „Wir waren uns im Februar einig, keinen Profisport zu finanziere­n – und dazu stehe ich jetzt immer noch.“Das Argument von Willbold, für BoschRexro­th Synergieef­fekte zu schaffen, bezeichnet­e Mayer als „Nebelkerze­n“. „Wir leisten sehr viel, dass sich diese Firma hier wohlfühlt.“Als bekennende­r Fußballfre­und erklärte Mayer, dass Bälle und Tore auch nicht aus der Gemeindeka­sse bezahlt würden, weil es die Förderungs­richtlinie­n nicht zuließen: „Wahrschein­lich bin ich jetzt der Buhmann für die Basketball­fans – aber das muss ich aushalten“, sagte er.

Unterstütz­ung bekam der Gemeindera­t derweil auch von Rudolf Niedermeie­r (Freie Wähler Elchingen) und Reinhard Rotermund (Elchinger Umweltlist­e). Auch Bernd Schwerdtfe­ger (CSU) erklärte sich nur dazu bereit, die kostengüns­tigste Variante zu unterstütz­en. Trotzdem wolle er dem Verein zum Aufstieg gratuliere­n. Für die Glückwünsc­he erhielt der Rat dann sogar noch spontanen Applaus von den etwa ein Dutzend Basketball­fans, welche die Debatte verfolgten. Gegen die Stimmen der Dorfgemein­schaft Oberelchin­gen entschiede­n sich die Mitglieder des Hauptaussc­husses schließlic­h gegen die teureren Varianten.

Einstimmig sprachen sich die Mitglieder für die Anschaffun­g von zwei Seitenmodu­len mit Gesamtkost­en von 25 300 Euro aus.

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Foto: Andreas Brücken Die teureren Anschaffun­gskosten für eine Anzeigetaf­el in der Brühlhalle wollten die Elchinger Gemeinderä­te nicht übernehmen.

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