Vier Häuser mit Modellcharakter
Die Einrichtungen St. Christophorus in Senden feiern am Sonntag ihr 25-jähriges Bestehen
Senden Ein besonderer Tag für eine besondere Einrichtung: Am kommenden Sonntag feiern die Häuser St. Christophorus in Senden ihr 25-jähriges Bestehen. Von Anfang an hatte das Betreuungskonzept in Krippe, Kindergarten und Hort Modellcharakter.
67 Mitarbeiter und 260 Kinder gehen heute täglich in den vier miteinander verbundenen Häusern an der Heinrich-Heine-Straße aus und ein. St. Christophorus vereint drei Betreuungseinrichtungen: Die Krippe mit mittlerweile 80 Plätzen für die Allerkleinsten, den Kindergarten, den 125 Buben und Mädchen besuchen, und den Hort mit maximal 60 Plätzen für Kinder bis 14 Jahre. Dazu kommt das Familienzentrum, das zusätzliche Angebote wie Treffs und Erziehungsberatung für Eltern organisiert.
Die Ursprünge dieser Konstellation, berichten Ingrid Blaser, Leiterin des Familienzentrums, und Sabrina Miller, verantwortlich für die Kinderkrippe, liegen in einem Modellprojekt, das 1993 in Senden Einzug hielt. Die Initiative dazu ergriff der damalige Stadtpfarrer Wolfgang Miehle, als der bisherige Kindergarten St. Josef stark renovierungsbedürftig war und durch einen Neubau ersetzt werden sollte.
Miehle ging die Veränderung auch aus pädagogischer Sicht mit Weitblick an: Anders als in den meisten anderen Kindergärten beinhaltete das vom Freistaat Bayern geförderte Konzept der neuen Einrichtung, dass Kinder zwischen dem dritten und zwölften Lebensjahr gemeinsam betreut wurden, ähnlich wie es in Familien geschieht. Und das bei Öffnungszeiten von 6.30 Uhr bis 18 Uhr. „Das war damals in der Region einmalig“, sagt Blaser. Die altersgemischte Betreuung hielt sich aber nur, solange die Förderung dauerte, aus finanziellen Gründen wurde sie später eingestellt.
Doch auch die Kinderkrippe war Anfang der 90er Jahre in der Gegend eine echte Rarität. Sie hatte 24 Plätze, dazu kamen Kindergartengruppen mit verlängerten oder ganztägigen Öffnungszeiten und später die erste reine Hortgruppe für Kinder im Schulalter. Noch immer spielt die christliche Orientierung eine wichtige Rolle, denn die Einrichtung wird seit jeher von der Kirchenstiftung St. Josef getragen. Lange Zeit waren in einem Gebäude auch drei Ordensfrauen zuhause, die in St. Christophorus mitarbeiteten. Die Schwestern aus den Reihen der Dillinger Franziskanerinnen wurden 2007 zurückbeordert. Da war St. Christophorus bereits stark gewachsen und hatte das Angebot dem veränderten Bedarf angepasst.
So hat der Kindergarten heute nur noch Ganztagsgruppen. Die Einrichtung bietet tägliches Mittagessen und Ruhemöglichkeiten, Sprachförderung und sogar Betreuung während der Ferien. Auch in Sachen Familienangebot hat sich viel getan: Beratungsstunden gibt es dort, Mutter-Kind-Gruppen, zeitweise Sprachkurse für Mütter, Treffs für Alleinerziehende.
Miller zufolge verbringen Kinder heute viel mehr Zeit in der Betreuung als in früheren Jahrzehnten: „Manche Kinder haben wir zehn Stunden am Tag.“Krippe und Kindergarten werden da fast zur zweiten Familie. „Besonders wichtig ist uns eine wertschätzende Atmosphäre, und wir bringen den Kindern bei, sich in ihrer Verschiedenheit zu akzeptieren“, ergänzt Blaser. Die zeige sich in den unterschiedlichen Nationalitäten, die heute in St. Christophorus betreut werden.
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Termin Die Jubiläumsfeier ist am Sonntag, 22. Juli. Los geht es um 10
Uhr mit einem Festgottesdienst in der na hen Kirche St. Josef. Danach wird im Kindergarten der Tag der offenen Tür be gangen mit Aktionsspielen, Hüpfburg, Kinderschminken, Mittagessen und Kaf feenachmittag. Die Besucher können sich zudem in den Häusern umsehen.