Neu-Ulmer Zeitung

Einmal spießig, immer spießig

Prolet, Millionär, Angeber: Welcher Autofahrer welches Image hat

- VON ANDREA KÜMPFBECK

Es gibt ja, ehrlich gesagt, nichts Schlimmere­s als den Mann mit Hut. Dann nämlich, wenn dieser im Auto sitzt und vor einem herfährt. Oder besser gesagt: vor einem herschleic­ht. Denn Männer mit Hut können nicht Auto fahren. Womit wir bei den Schubladen wären. Das Problem mit ihnen ist, dass man so schlecht wieder herauskomm­t. Autofahrer kennen das. Kaum fährt ein Mini vor einem her, ein Porsche, ein Opel oder ein Ford – sofort hat man ein

Bild des Fahrers vor Augen. Mit der Realität muss das nicht immer zwingend etwas zu tun haben. Kann es aber …

Die meisten Autofahrer können nichts für das Image ihres Gefährts. Trotzdem färbt es auf sie ab. Wer mit dem dicken Sportwagen ankommt, kann noch so sympathisc­h und umweltaffi­n sein – die große Mehrheit wird ihn trotzdem immer für das genaue Gegenteil halten. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehme­nsberatung Progenium, die untersucht hat, welches Image einzelnen Automarken anhaftet. Sie hat auch herausgefu­nden, dass ein Imagewande­l zwar möglich, aber sehr, sehr schwer ist.

Laut der Studie haben vor allem Mercedes-Fahrer ein Problem. Sie gelten als gut situiert, sind aber alt, arrogant, unsportlic­h und dick. Aha. Das Bild des Altväterli­chen wird die Marke einfach nicht los – auch wenn die Realität längst anders ist. Fröhliche Frauen dagegen fahren Fiat – und ein paar weltoffene, irre bescheiden­e und recht junge Männer auch. Max Mustermann steht auf VW. Er ist in allem ziemlich Durchschni­tt – und ziemlich spießig. BMW-Fahrer dagegen gelten als arrogant – und jünger, schlanker und sportliche­r als AudiFahrer. Aber wahrschein­lich ist alles ganz anders. Und die Frau im Ferrari trägt neuerdings Hut.

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Foto: AdobeStock

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