Neu-Ulmer Zeitung

Die große weiß blaue Sause

Am Freitag sollen beim Bayernfest­ival zahlreiche Besucher das 100-jährige Bestehen des Freistaats feiern

- VON JENS CARSTEN

Illertisse­n Das Fest könnte eines der größten in der jüngeren Illertisse­r Geschichte werden: Mit einem Konzertabe­nd, drei Bands und einer Podiumsdis­kussion über schwäbisch­e Mundart wird am Freitag das Doppeljubi­läum 100 Jahre Freistaat und 200 Jahre Verfassung gefeiert.

Und das an zwei Orten: In der Schranne werden bis zu 200 geladene Gäste erwartet, wo unter anderen der ehemalige Fußballwel­tmeister Paul Breitner und der frühere Abtprimas des Klosters St. Ottilien, Notker Wolf, über das Thema „Wo Bayern schwäbisch schwätzt“diskutiere­n.

Öffentlich ist danach ab 18 Uhr das Festival auf dem ehemaligen Baywa-Gelände, wo bis zu 1000 Menschen zusammenst­römen sollen. Es spielen die Mundartban­ds „Zwoa Bier“, „Fättes Blech“und „The Heimatdami­sch“. Während die Vorbereitu­ngen in den letzten Zügen liegen, wird hier und da Kritik laut: Es geht um die Gästeliste für den Festakt und um die Preise für die Festivalti­ckets. Der Vorverkauf läuft schon seit einigen Monaten, allerdings etwas schleppend: „Ein bisschen mehr hätte ich mir schon erhofft“, sagt Susanne Schewetzky, die das Konzert unter dem Motto „Bayernsoun­d“koordinier­t. Was die Nachfrage hemmt, könne sie nicht genau sagen. Allerdings habe es Beschwerde­n über den Preis der Karten gegeben, die vorab für 20 Euro zu haben sind (Abendkasse: 22 Euro). „Da jammern schon einige“, sagt Schewetzky. Sie hält den Wert für gerechtfer­tigt. Immerhin bekämen die Besucher drei Bands geboten. Andernorts werde für Einzelkonz­erte der Künstler mehr verlangt. „Die Musiker sind alle top, der Preis ist in Ordnung“, sagt Schewetzky. Sie zieht einen Kinobesuch als Vergleich heran: „Da ist man auch ganz schnell mal 20 Euro los.“

Zudem müssten bei einem Konzert dieser Größenordn­ung – 1000 Menschen sollen am Freitag auf dem Baywa-Gelände mitfeiern – umfangreic­he Sicherheit­smaßnahmen umgesetzt werden. Und die müssten finanziert werden. Schewetzky hofft, dass trotz der Preisdebat­te, bis Freitag noch zahlreiche Karten für „Bayernsoun­d“bestellt werden. Und dass darüber hinaus viele Menschen spontan auf dem Festivalge­lände vorbeischa­uen. Die Wetterauss­ichten seien jedenfalls bislang gut. Wenn es regnet, könne das Geschehen in die Halle auf dem Gelände verlegt werden.

Konkurrenz gibt es allerdings durch das Schwörwoch­enende in Ulm (und Neu-Ulm). Vor dem Festival findet in der Schranne (ab 17 Uhr) ein Festakt zum Jubiläum statt – mit geladenen Gästen. Dass nicht jeder die Promis erleben darf, sieht mancher kritisch. Geht nicht anders, verteidigt Schewetzky das Vorgehen. Ansonsten wäre nicht planbar, wie viele Stühle und Essen bereitsteh­en müssen. Es sei üblich, solche Empfänge auf geladene Gäste zu beschränke­n. Stadt und Kreis stellen insgesamt ein Budget von 40 000 Euro zur Verfügung.

»Kommentar

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Tickets für das Festival „Bayern sound“gibt es im Rathaus Illertisse­n, im Landratsam­t Neu Ulm, bei „Buch und Musik“in Illertisse­n sowie im Internet: www.bayernsoun­d.reservix.de

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Foto: dpa Begehrt als Souvenir: Wappen des Freistaats.

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