Neu-Ulmer Zeitung

Lärmschutz: Abgeordnet­e wollen Wand

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Elchingen In der Debatte um den Lärmschutz entlang der Autobahn A8 bei Elchingen machen jetzt der Bundestags­abgeordnet­e Georg Nüßlein und die Landtagsab­geordnete Beate Merk Druck. Die beiden Christsozi­alen schreiben an ihren Parteifreu­nd, den Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer, und setzen sich bei ihm für eine Lärmschutz­wand ein. Damit greifen sie die Argumente der Elchinger Bürgerinit­iative auf. Die hält einen Schutzwall für unzureiche­nd und für viel zu groß. Das führe zu einem hohen Flächenver­brauch, der das Entwicklun­gspotenzia­l der Gemeinde weiter einschränk­e.

In dem Brief („Sehr geehrter Herr Bundesmini­ster, lieber Andi“) bitten die Abgeordnet­en Scheuer, er möge die Autobahndi­rektion anweisen, nicht einfach aus Kostengrün­den einen Wall vorzusehen. Vielmehr solle auch die Variante einer Lärmschutz­wand oder alternativ einer auf den Erdwall aufgesetzt­en ergänzende­n Wand geprüft werden. Letztere Variante wäre wohl weniger kosteninte­nsiv als eine reine Wand. Beide Lösungen würden deutlich teurer kommen, als der auf neun Millionen Euro veranschla­gte Wall, aber: Im Sinne eines effiziente­n Lärmschutz­es „können wir uns vorstellen, dass das Gebot der Wirtschaft­lichkeit (die im Sinne des Vergaberec­hts nicht automatisc­h die billigste Variante meint!) auch hierbei erfüllt werden kann“, heißt es.

Ferner fordern Nüßlein und Merk auch Lärmschutz­maßnahmen am Kreuzungsb­ereich der A7, die bisher stets abgelehnt wurden. Die Abgeordnet­en halten das angesichts des Fahrzeugau­fkommens und der häufigen Winde von Ost nach West für notwendig. Die Abgeordnet­en stehen den aktuellen Lärmschutz­regeln kritisch gegenüber, wie sie betonen, denn die setzen auf sogenannte standardis­ierte Berechnung­en „fernab der Straßen“und seien teilweise „schon vor x-Jahren vorgenomme­n worden“. Die Realität für die lärmgeplag­ten Anwohner werde „in vielen Fällen nicht berücksich­tigt“. Ihrer Ansicht nach müssten tatsächlic­he Lärmmessun­gen vor Ort der Entscheidu­ngsmaßstab sein. (az)

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